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»Bin mir keiner
Schuld bewusst«

Gilt als »teutonischer Sturkopf«: Dr. Axel Horstmann (51).Montage: Hannemann

Axel Horstmann vor Narrengericht


Herford/Recklinghausen (pjs). Dr. Axel Horstmann muss um seine »weiße Weste« kämpfen - vor dem Narrengericht der Großen Recklinghäuser Karnevalsgesellschaft Grün-Gold. Die »GroReKa« hat den Ex-Verkehrsminister am Samstag, 26. November, ins Festspielhaus der Ruhrstadt vorgeladen. Dort beginnt um 19.30 Uhr die Verhandlung des Närrischen Gerichtshofes. Als gewiefter Verteidiger wird dem Herforder Delinquenten mit Zweitwohnsitz in Düsseldorf der frühere Staatssekretär Rezzo Schlauch (Grüne) zur Seite stehen. Auch in vergangenen Jahren hatten sich bereits Politiker vor dem gestrengen Narrentribunal verantworten müssen - unter ihnen die Minister Wolfgang Clement und Joschka Fischer, CDU-Landeschef Dr. Jürgen Rüttgers sowie Franz Müntefering. Horstmann sei wegen seiner Herkunft nicht gerade »mit dem Virus Karneval infiziert«, sagte die Anklägerin und GroReKa-Präsidentin Renate Fröhlich. Im Landtag gelte der SPD-Fraktionsvize »als teutonischer Sturkopf und polternder Sozialdemokrat«, der keiner Auseinandersetzung und keinem Problem aus dem Weg gehe.
»Das ist meine karnevalistische Premiere«, verriet Horstmann auf Nachfrage des HERFORDER KREISBLATTES: »Ich freue mich auf die Verhandlung und bin schon sehr gespannt.« Er verwies auf »das verbreitete Vorurteil«, Ostwestfalen seien humorlos: »Ich werde versuchen, die Recklinghäuser vom Gegenteil zu überzeugen.« Welche Anklagepunkte ihm zur Last gelegt werden, erfährt der gebürtige Engeraner erst in der Verhandlung: »Ich bin mir jedenfalls keiner Schuld bewusst«, beteuerte Horstmann. Im Gegenteil - er habe gehört, man wolle ihm eine weiße Weste antragen: »Ob ich sie wirklich verdient habe, weiß ich nicht, aber Karneval ist ja in erster Linie Spaß.«
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Artikel vom 10.11.2005