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Ansprache und Gebet am Gedenkstein für die zerstörte Herforder Synagoge: Wolfgang Heinemann von der jüdischen Kultusgemeinde (l.) und Pfarrer Dr. Wolfgang Otto. Foto: Schelberg

Der Opfer des
Pogroms gedacht

Mahngang führte zum Zellentrakt

Herford (pjs). Am 9. November 1938 wurden in ganz Deutschland, auch im Kreis Herford, Synagogen in Brand gesetzt, Schaufenster eingeschlagen, Wohnungen zerstört und jüdische Männer in Konzentrationslager verschleppt. An die Reichspogromnacht und ihre schrecklichen Folgen erinnerte gestern Abend ein Mahngang.

Etwa 100 Bürgerinnen und Bürger hatten sich am Gedenkstein für die zerstörte Herforder Synagoge in der Komturstraße versammelt, wo sie von Wolfgang Heinemann, Mitglied der jüdischen Gemeinde Detmold-Herford, Pfarrer Dr. Wolfgang Otto von der Marien-Kirchengemeinde und Jutta Heckmanns, Vorsitzende des Kuratoriums »Erinnern, Forschen, Gedenken«, begrüßt wurden.
In einer bewegenden Ansprache erinnerte Heinemann an die erschütternden Schicksale jüdischer Mitbürger in Herford, die von den Nationalsozialisten verfolgt und umgebracht wurden. Mit dem jüdischen Kaddisch-Gebet wurde gemeinsam der Toten gedacht.
Anschließend führte der Mahngang zum ehemaligen Zellentrakt im Rathaus, wo Bürgermeister Bruno Wollbrink und Jutta Heckmanns im Rahmen der Gedenkveranstaltung die Ausstellung über die Reichpogromnacht eröffneten. Aus Dokumenten und Schriftstücken lasen Alexandra Lademann, Antonia Richter und Jörg Militzer.

Artikel vom 10.11.2005