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Vlotho verliert
sein Lächeln

Fritz Finkhäuser (80) ist gestorben


Vlotho (man). Kommunalpolitiker, Heimathistoriker, stets lächelnder Menschenfreund: Wer Vlotho kennt, kennt auch Fritz Finkhäuser. Jetzt ist er im Alter von 80 Jahren gestorben.
Fritz Finkhäuser ist ein Kind der Stadt und bis zu seinem Lebensende mit ganzem Herzen Vlothoer geblieben. Sein großer Fundus an historischen Fotos, Texten und Anekdoten war stets eine inspirierende Quelle, von der auch die VLOTHOER ZEITUNG gerne profitierte. So hatte Finkhäuser als echter Weserstädter bereits als Jugendlicher großes Interesse für den Fluss, den Hafen und die Brücke gezeigt. Mit seiner Fotokamera hielt er das Gesehene fest und stellte das Material der Zeitung oft für eine Berichterstattung zur Verfügung. Bei historichen Themen, die mit Vlotho zu tun hatten, blühte Finkhäuser ganz besonders auf.
»Ein Tag ohne Lachen ist ein verlorener Tag«: So lautete die Lebensphilosophie des Vlothoers - wobei Humor im Falle Finkhäuser nicht bedeutet, dass er nicht auch eine sehr kämpferische Seite hatte, wenn es um das Wohl der Heimat ging. Dies haben nicht zuletzt die hiesigen Politiker erfahren; denn der Verstorbene trat 1973 in die FDP ein, war 15 Jahre Ratsmitglied, davon fünf Jahre Fraktionsvorsitzender der Liberalen.
Als er 1991 das Bundesverdienstkreuz erhielt, erinnerte er an den ersten Erfolg seines Engagements, das noch vor die Zeit als Ratsmitglied fällt. Finkhäuser, bis 1987 in der Finanzverwaltung tätig, datierte seinen ersten erfolgreichen Bürgerantrag auf das Jahr 1951: »Indem ich alle 80 Amtsangehörigen des Finanzamts Herford unterschreiben ließ, um zu erreichen, dass die Monatskarte für die Straßenbahn auch für den Bus-Verkehr gültig war.«
Als besonders aufmerksamer Zeitgenosse erwies sich Fritz Finkhäuser beim Bau der neuen Weserbrücke, als er eine Planungsschwäche entdeckte - dem Einsatz des Liberalen ist es maßgeblich zu verdanken, dass Fußgänger die Brücke heute gefahrlos benutzen können.
Der Vater von zwei Kindern, der 1947 seine Frau Margrit heiratete, war in vielen Vereinen aktiv - unter anderem in der DLRG, wo er 1973 Geschäftsführer der Ortsgruppe Vlotho wurde. Seit Jahrzehnten war Finkhäuser zudem Mitglied im deutschen Jagdschutz-Verband. Als Obmann für öffentliche Arbeit des Hegerings Vlotho und der Kreisjägerschaft ging er in die Schulen: »Mein Hauptanliegen ist es, den Schülern die Vielfalt und die Zusammenhänge in der Natur wieder näherzubringen.«

Artikel vom 10.11.2005