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Zweiter Königstitel kam überraschend

Neue WB-Serie: Gütersloher Majestäten privat -ƊHelmut und Heidi regieren in Friedrichsdorf

Von Frank Bollkämper
(Text und Foto)
Gütersloh (fb). Mehrmals im Jahr, vor allem bei den Schützenfesten, stehen die Majestäten der Schützenvereine im Rampenlicht, wenn sie vor den Augen des Schützenvolkes ihr Amt ausüben. In einer neuen Serie zeigt das WESTFALEN-BLATT die Königs- und Kaiserpaare der Gütersloher Schützenvereine von ihrer ganz privaten Seite.

Einmal Königspaar im Bürgerschützenverein Friedrichsdorf sein, das haben sich Helmut Bernhörster und Heidi Kickert schon vier Wochen vor dem Schützenfest im Juni vorgenommen. »Es war ein tolles Gefühl, als der Adler plötzlich zu Boden fiel und meine Schützenkameraden mich auf die Schulter nahmen, um mich ins Festzelt zu tragen, wo mir anschließend alle gratulierten«, sagt Bernhörster.
Doch plötzlich und unerwartet kam beim Kreiskönigsschießen in Kattenstroth für Helmut noch ein weiterer Königstitel hinzu. Somit hat er jetzt gleich zwei Königsketten, die er bei offiziellen Anlässen tragen darf. Obwohl Bernhörster schon seit 22 Jahren im Bürgerschützenverein Friedrichsdorf Mitglied ist, hatte er bis vor drei Jahren noch nicht so viel mit dem Schützenwesen am Hut. Ganz im Gegenteil zu seiner Königin Heidi Kickert. Sie ist Mitgründerin der Damenabteilung und arbeitet bei den Schützen auch verstärkt im Vorstand mit.
Des 50-jährigen Friedrichsdorfer Gastwirts größtes Hobby findet auf dem grünen Rasen statt. Wenn man Helmut Bernhörster sonntagnachmittags finden will, geht man am besten zum TuS Friedrichsdorf auf den Sportplatz und fragt nach Helmut, denn ihn kennt jeder auf dem Platz. Er selbst ist auch noch ein aktiver Fußballer, wenn auch nur bei der Altherrenmannschaft, aber auch hier zeigt er, wie beim Vogelschießen, sein wahres Können. So hat er mit seiner Kneipenmannschaft »Zum Taubenschlag« kürzlich den Jibi-Cup gewonnen, wo er als Torwart kein Gegentor kassierte.
Im »Taubenschlag« treffen sich nach den Spielen auch immer die Kicker, um in einer gemütlichen Runde noch einmal das Spiel oder Training Revue passieren zu lassen. Der »Taubenschlag« ist aber auch immer Treffpunkt für seine Throngemeinschaft, so hat König Helmut extra für das Bierkönigspaar Walter Diekemper und Angelika Lamping eine Sitzecke mit ihren Bildern gestaltet.
Heidi Kickerts größtes Hobby ist ihre Hündin Carrie, sie ist ihre ständige Begleiterin bei den vielen Spaziergängen, die die 45-jährige Sekretärin an der Bielefelder Uni nach Feierabend unternimmt. Doppelkopf n ist ein weiteres Hobby der gebürtigen Friedrichsdorferin, denn seit drei Jahren spielt sie das Kartenspiel, das sie seit ihrer Kindheit beherrscht, mit fünf Freunden regelmäßig.
Zwischendurch müssen aber Heidis Doppelkopfspieler und Helmuts Fußballer auch ohne sie auskommen. Denn der Terminkalender des Friedrichsdorfer Königspaares füllt sich immer mehr, nicht zuletzt auch durch das Erringen der Kreiskönigswürde. So viele Termine, das hätten Heidi und Helmut wohl nicht gedacht. »Eigentlich wollten wir nicht so viel Schnick-Schnack machen und jeden Geburtstag feiern, aber jetzt ist genau das Gegenteil eingetreten. Aber das Wichtigste ist: die Termine machen alle Spaß, und noch wichtiger ist, dass alle mitmachen und uns bei den vielen Terminen unterstützen«, sagen Heidi und Helmut.
Den bislang wohl besten und faszinierendsten Termin hatten beide in Olpe (Sauerland) beim Landeskönigsschießen. So ein großes Schützenfest und so viele Schützen auf einmal, das hatten die beiden noch nicht gesehen. Auch hier wurden die beiden von mehr als 50 Schützenschwestern und Schützenbrüdern ihres Vereins begleitet. Auch auf die weiteren Termine im Schützenverein Friedrichsdorf und des Schützenkreises Gütersloh wie der Königsball »Rund um die Ravensburg«, das Senioren-Kaffeetrinken und die vielen Winterfeste freuen sich König Helmut und Königin Heidi schon heute.
Zum Schluss sagen beide, dass sie täglich einmal kurz telefonieren und alles besprechen. Da Heidi Kickert ebenfalls in der Friedrichsdorfer Gastronomie groß geworden ist, haben die beiden auch noch ein weiteres Thema, über das sie auch zwischendurch mal sprechen können.

Artikel vom 17.11.2005