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Wut über Esen weicht
schierer Bewunderung

Kreisliga-Report: stürmischer TSV - Sorgen in Versmold

Altkreis (vos/toki). »Ich könnt' ihm den Kopf...« Ein lässig-arroganter Lupfer ließ bei Peckelohs Fußball-Trainer Arno Hornberg den Kragen platzen. Doch der Brast gegenüber Martin Esen war schnell verflogen: Beim 2:0 (1:0) gegen Spvg. Steinhagen II war Esen für den A-Liga-Primus der Matchwinner.

Unmittelbar, nachdem Esen den besser postierten Mitspieler Matejewski übersehen und eigenwillig das Leder meterhoch über den Kasten geschaufelt hatte, machte er es besser. Aus fast identischer Position spielte der Mittelfeldregisseur zwar erneut nicht ab, traf aber mit einem platzierten Flachschuss zum 1:0. Und auch am zweiten SCP-Tor war der Ex-Steinhagener maßgeblich beteiligt: Seine Freistoßflanke kam passend für Oliver Schulte, der Gegenspieler Kiso abschüttelte und zur Vorentscheidung einköpfte. Spätestens jetzt hatte auch Coach Hornberg den lässigen Lupfer vergessen: »Martin war heute wirklich überragend.«
Eine starke Leistung attestierte aber auch Verlierer-Trainer Nurettin Barka seinen Schützlingen. Verteidiger Benni Swatko hatte SCP-Torjäger Alessandro Solito super im Griff, und der neue Libero Sebastian Jungemeyer sorgte mit seinen lautstarken Anweisungen in der kompletten Defensive für Sicherheit. Allein der Sturm kam nicht zum Zug. » ÝMarthaÜ Schmidt muss das 1:1 machen. Das war eine tausendprozentige Chance. Und wenn der Ausgleich fällt, wird es für Peckeloh ganz schwer«, hatte Trainer Barka ausgemacht. Besser können es die Spvg.-Angreifer übrigens schon am Samstag machen. Auf Wunsch von Gegner VfL Theesen II hat die Cronsbach-Crew ihr Heimspiel vorverlegt (Anstoß 18 Uhr).
Apropos Angriff: In bester Torlaune präsentierte sich zuletzt TSV Amshausen. Nach seinem Dreierpack führt Robert Helmig die Torjägerliste sogar mit 14 Treffern an. Der Tabellenzweite fertigte im Spitzenspiel VfR Wellensiek II regelrecht ab, hätte sogar noch einen höheren Sieg als das 6:1 herausschießen können. Die Gäste enttäuschten hingegen auf ganzer Linie. Der ehemalige Amshausener Timo Hoffmann durfte zwar auf der rechten Außenbahn von Beginn an 'ran, setzte aber genauso wenige Akzente wie der Ex-Steinhagener Serkan Sakca. Es passte in schwache offensive VfR-Bild, dass (neben Amshausens Badu) ausgerechnet Top-Torjäger Servet Yaylagül wegen Meckerns mit Rot vom Feld musste.
Das Fahrwasser wird langsam unruhig: Gerade einmal drei Zähler aus den vergangenen sechs Partien schöpfte Spvg. Versmold aus dem B-Liga-Becken. Der Negativ-Trend der Quintana-Schützlinge ist eng verbunden mit der Kreuzband-Verletzung des Stammtorhüters. Zwar gibt Trainer Joel Quintana seinen Ersatz-Leuten - mittlerweile standen drei verschiedene Keeper zwischen den Pfosten - keine direkte Schuld am anhaltenden Negativ-Trend. Daniel Sommer fehlt der Spvg. dennoch merklich. Von Aufstiegsambitionen ist rund ums Parkstadion nun natürlich keine Rede mehr.
Vielmehr wird das Gastspiel bei Kickers Sennestadt (Rang 13) zu einem richtungsweisenden Spiel. Zwei Zähler trennen beide Teams noch. Damit sich der unter der Woche beruflich eingespannte Ricardo Viera auf die Partie vorbereiten kann, will sein Trainer für Samstag eine zusätzliche Trainingseinheit ansetzen. Läuft es ganz schlecht, stehen die Fleischstädter nach dem 13. Spieltag auf einem Abstiegsplatz.

Artikel vom 10.11.2005