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Mitglieder der »Weißen
Rose« als Namensgeber

Diskussion um Straßennamen im neuen Baugebiet


Halle (SKü). Die Frage der Vergabe von Straßennamen im neuen Baugebiet Imsande hat im Tiefbauauschuss zu einer längeren Diskussion um die deutsche Geschichte geführt. Ursprünglich wollte die Verwaltung den vier Erschließungsstraße weibliche Vornamen geben: Katharinen-, Luisen-, Sophien- und Magdalenenweg. Doch dann beantragten die Grünen, dass die Stadt Halle mit den neuen Straßennamen die jungen Mitglieder der Widerstandsbewegung »Weiße Rose« ehren sollte. Bekanntlich wurden die Mitglieder dieser Gruppe nach dem Verteilen von Flugblättern vom sogenannten Volksgerichtshof unter Freisler zum Tode verurteilt. In ihren Grundüberzeugungen und in ihrem Mut seien sie Vorbilder für die Jugend in der heutigen Zeit, argumentierten die Grünen.
Die STU griff diesen geschichtlich-politischen Ball auf und plädierte dafür, stattdessen besser Haller Bürger, die Opfer des Nationalsozialismus wurden beziehungsweise Widerstand leisteten, mit Straßennamen zu ehren. Die Verwaltung wurde beauftragt, entsprechende Recherchen in der Haller Geschichte anzustellen. Allerdings war man sich weitgehend einig, dass man bezüglich der Haller Lösung nichts übers Knie brechen will.
Fürs Baugebiet Imsande wurde der Verwaltung schließlich anheim gestellt, sich aus den Namen der Gruppenmitglieder der »Weißen Rose« (Hans und Sophie Scholl, Christoph Probst, Willi Graf, Alexander Schmorell, Hubert Furtwängler und andere) vier für die Straßenbenennung auszusuchen.

Artikel vom 10.11.2005