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TVH-Trainer Kadir Karatay: »Ein Unglück kommt selten allein«

Fußball-Bezirksliga: VfL Herfords Trainer Mehrmann spricht nach Gehlenbeck-Spiel von Arbeitsverweigerung

Von Harald Schwabe
und Klaus Pilz
Kreis Herford (HK). »Neun« Punkte an nur einem Sonntag. Das Kunststück vollbrachte am 12. Spieltag der Fußball-Bezirksliga der TuS Gehlenbeck. Erst gewann der Aufsteiger aus dem Kreis Lübbecke das »Sechs-Punkte-Spiel« gegen den VfL Herford, dann gab es noch die drei Zähler gegen den TV Herford zurück.

Am 21. August hatte Gehlenbeck die Auftaktpartie mit 3:0 gewonnen, doch Ende September wegen des Einsatzes eines nicht spielberechtigten Akteures wieder am »grünen Tisch« verloren. Das erste Urteil wurde jetzt vom Stafelleiter Möller revidiert. Er selbst hatte die 10-tägige Einspruchsfrist um einen Tag überschritten und wurde vom Verband eines Formfehlers belehrt.
Der VfL Herford wollte in den Spielen gegen Gehlenbeck, Werl-Aspe und TuS Bad Oeynhausen kräftig durchstarten. Mindestens sieben Punkte aus den drei Spielen hatte Trainer »Oleg« Mehrmann schon hochgerechnet. Doch spätestens nach dem 2:1-Rückstand in Gehlenbeck, als die Abwehr der Herforder grobe Auflösungserscheinen erkennen ließ, war klar, das die Hochrechung der VfLer schon nach einem Spiel nicht mehr aufgehen konnte. VfL-Torwart Michael Bigalk fasste die »Abwehrleistung« seines Teams zusammen: »Alibi-Fußball können sie alle«... Auch Trainer Mehrmann war noch Mitte der Woche ziemlich angefressen und sprach sogar von Arbeitsverweigung seiner Männer. Man habe sich schlecht bewegt. nachdem es in den letzten Wochen ständig aufwärts gegangen wäre, sei die Partie in Gehlenbeck nun ein Schlag ins Gesicht gewesen.
»Gut war es nicht, was wir gegen den VfL Mennighüffen abgeliefert haben«, gibt sich SV Oetinghausens Spielertrainer Holm Windmann selbstkritisch. »Wir hätten uns nicht beschweren können, wenn wir 1:4 verloren hätten. Mennighüffen hatte jede Menge Chancen, wir kaum welche.« Das einzig Positive, das Windmann aus der Partie zieht, ist: »Das Unentschieden ist deshalb schon recht gut. Darüber müssen wir glücklich sein. Hätte Mennighüffen alle Chancen genutzt, hätten wir den Laden voll gekriegt.« In den kommenden Wochen werde man sich steigern müssen. Schon am Sonntag gegen Eidinghausen-Werste bedürfte es einer anderen Leistung als gegen Mennighüffen.
0:10 in Klosterbauerschaft verloren, die am grünen Tisch erreichten Punkte vom ersten Spieltag in Gehlenbeck wieder aberkannt - da konnte TV Herfords Trainer Kadir Karatay nur lapidar erklären: »Es ist schlimmer gekommen, als ich befürchtet hatte. Ein Unglück kommt selten allein.« Was ihm bleibt, ist die Hoffnung, dass es irgendwann einmal besser wird. »Wir müssen uns bis zur Winterpause über Wasser halten. Ich habe mich auf den Abstiegskampf eingerichtet und bereite mich jetzt schon auf die Rückserie vor.«
Eine gute Nachricht hat den arg gebeutelten TVH-Trainer dann aber doch erreicht. Torwart Kaawar wurde nur für zwei Begegnungen gesperrt und muss nur noch gegen Quernheim pausieren.

Artikel vom 10.11.2005