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Lutz kennt die Dino-Schau

Praktikant Lutz Hokamp lüftet das Geheimnis: Unter Tüchern verbergen sich neue Dino-Modelle des Doberg-Museums.

Der Schüler bereitete als Praktikant Ausstellung Doberg-Museum vor

Von Volker Zeiger
Enger (EA). Sie schwärmten zu Praktika aus, um im Rahmen der Berufswahlorientierung ihren Traumjob kennen zu lernen. 120 Jugendliche des neunten und zehnten Jahrganges der Rolf-Dircksen-Hauptschule arbeiteten während der vergangenen drei Wochen in Betrieben. Einer unter ihnen war der 16-jährige Lutz Hokamp, der sich wirklich einen Traum erfüllen konnte.

Wie er es sich vorstellte, klappte es nämlich: Lutz Hokamp durfte im Bünder Doberg-Museum arbeiten und lernte dort eine ganze Menge. »Ich interessiere mich schon lange für solch eine Arbeit«, begründete er. Bereits im Frühjahr hatte er sich auf eine Stelle, die vom Kreis Herford in einem Museum ausgeschrieben worden war, beworben. Allerdings stellte sich bei einem Eignungstest heraus, dass es bei einer Tätigkeit im technischen Bereich eines Museums sinnvoll sei, zwei Berufe gelernt zu haben. Das motivierte Lutz Hokamp doppelt. Ein Bekannter vermittelte dem Schüler dann eine dreiwöchige Tätigkeit in der technischen Abteilung des informativen Museums.
Hier durfte er mit den anderen Beschäftigten des Museums eine neue Ausstellung vorbereiten. »Sie heißt 'Die Erben der Dinosaurier - Herrscher einer neuen Welt' und wird am Freitag, 25. November, eröffnet«, verriet Lutz Hokamp. Er war in die Konzeptionierung und Planung sowie in den Aufbau der Ausstellung einbezogen worden. »Außerdem war ich mehrmals unterwegs, besorgte Exponate in Münster und in Münchehagen«.
Weil es sich bei der Doberg-Ausstellung um Dinosaurier handelt, sah er sich selbstverständlich auch den Münchehagener Dino-Park an und verfolgte dort die Herstellung der Tiere aus der Urzeit. Dass hier erhebliche handwerkliche Fähigkeiten gefordert sind, erkannte er auf Anhieb. »Ich möchte den Beruf des Holzmechanikers erlernen«, sagte Hokamp, anschließend wünsche er sich noch eine Ausbildung in einer Stadtverwaltung. Ansporn von seinen Ausbildern während des Praktikums bekam er jedenfalls genug. Dem Schüler wurde, wie es hieß, Talent als Museumstechniker bescheinigt.
Auch Hokamps Klassenlehrer Klaus-Michael König war begeistert. Bei der Suche von König und Hokamp nach Dino- Ausstellungsmaterial in der Rolf-Dircksen-Schule ging der Schüler zielstrebig auf Uralt-Knochen der vor 66 Millionen Jahren ausgestorbenen Reptilien zu. Die Nachbildungen fand er im Fachmittelraum in einem Regal und ebenso Schädelnachbildungen des ersten Menschen wie dem Neandertaler und sogar von Fossilien - versteinerten Muscheln nach der Eiszeit. »Die Steine sind echt und stammen aus dem Doberg«, sagte der Schüler.

Artikel vom 09.11.2005