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»Müssen das Spiel mit Mut angehen«

TuS N-Lübbecke heute zu Gast bei Meister THW Kiel

Von Volker Krusche
Lübbecke (WB). Jens Pfänder hat sich mit Freude auf den nächsten Gegner vorbereitet. »Das hat richtig Spaß gemacht, denn die Vorlage war das Beste, was ich in dieser Saison bislang zu sehen bekam.« Die Rede war vom Spielvideo des THW Kiel, dem heutigen Gastgeber des heimischen Bundesligisten im Handball-Tempel Ostseehalle (Anwurf: 20 Uhr).

Und Pfänder schaute sich dabei kein geringeres Spiel als das Pokalduell der »Zebras« gegen die SG Flensburg-Handewitt an. »Ich habe in dieser Serie etwa 30 Videos gesehen. Aber das Spiel war einsame Spitze. Da waren ausnahmslos Leute am Werk, die was vom Fach verstehen. Das war absolute Weltklasse.« Allerdings meint der TuS-Coach im Hinblick auf das heutige Aufeinandertreffen, »dass der THW gegen uns sicherlich nicht so marschieren wird, wie seinerzeit gegen Flensburg. Kiel hat zwar gegen die Kontrahenten unseres Formats Respekt, nimmt sie manchmal aber nicht ganz so ernst.« Daher müssten seine Spieler mit Mut an die Sache rangehen, denn nur so könne man sich möglichst gut verkaufen. »Voraussetzung ist allerdings auch eine ordentliche Deckung. Genau das, was wir im Pokal beim Oberligisten haben vermissen lassen. Da ist einfach eine bessere Zusammenarbeit notwendig.« Allgemein werde man sich auf gar keinen Fall dem Spiel der Kieler anpassen. »Nein, wir werden dort nicht auf Sicherheit spielen, sondern mit dem Kopf nach oben die zweite und dritte Welle so gut wie möglich durchziehen. Da darf es keinen Unterschied zu unserem Heimspielen geben.« Selbst wenn die Chance in der Ostseehalle zu bestehen auch noch so klein sei, »wenn sie sich uns bietet, dann werden wir zuschnappen. Die Vergangenheit hat oft genug gezeigt, dass solche Spiele auch mal anders laufen können.«
Während seine Mannschaft in Bestbesetzung - allerdings mit einem Torhüter Fazekas mit deutlichem Trainingsrückstand - aufläuft, muss THW-Trainer Zvonimir Serdarusic auf Nationalspieler Christian Zeitz verzichten. Für den Linkshänder wird wohl Kim Andersson auflaufen. »Im Angriff ist das kein Verlust. Das hat Andersson allein im Supercup-Spiel zwischen Schweden und Russland, das ich mir in Halle angeschaut habe, mit seinen sieben Toren bewiesen,« hat Jens Pfänder beobachtet. »Andersson ist ein Riesentalent.« In der Defensive wird er Zeitz allerdings (noch) nicht ersetzen können. »Das kann aber zur Folge haben, dass Kiel sein Abwehrsystem umstellt.«
Für den TuS N-Lübbecke ist das Gastspiel in der Ostseehalle der vorerst letzte dicke Brocken, der den heimischen Handballer bevorsteht. Anschließend geht es nur noch gegen Gegner auf gleicher Augenhöhe. Da wird sich dann zeigen, wohin der Weg für den Lübbecker Bundesligisten führt.

Artikel vom 09.11.2005