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Von Stefan Küppers

Haller
Aspekte

Die Versprechen zur K-Trasse


Das ist nicht die Konsenstrasse, der wir im Februar 2004 zugestimmt haben!« Diese Aussage war in der Marathonsitzung des Tiefbauauschusses zur A 33-Planung mehrfach zu hören. Es war deutlich spürbar: Selbst unter den Befürwortern der K-Trasse, und das sind außer der STU alle Fraktionen im Stadtrat, hat sich Ernüchterung darüber breit gemacht, was der Landesbetrieb hier der Stadt anbietet.
Um den Frust zu verstehen, braucht man nur zwei Jahre zurückblicken. Im Herbst 2003 machte Verkehrsminster Axel Horstmann (SPD) die K-Trasse für die Haller mit dem Hinweis schmackhaft, dass am Postweg und bei Hesseln mehr als 100 Meter lange Grünbrücken gebaut würden, die vor Lärm schützen sollten. Doch das blieb viel politischer Lärm um wenig. Denn heute ist von den zwei Grünbrücken nur noch eine am Postweg übrig geblieben, und die soll auch nur 40 Meter breit werden. Mehr sei ökologisch nicht notwendig, heißt es.
Die Halbwertzeit politischer Versprechen scheint immer kürzer zu werden. Noch im NRW-Wahlkampf hatte Horstmann die Fertigstellung der A 33 in 2010 versprochen. Mittlerweile streben die Verantwortlichen optimistisch 2011 an. Es dürfte eher noch später werden.
Hier jedenfalls wird die A 33 wohl zuletzt fertig. Weitergebaut wird nämlich ab Bielefeld im nächsten Jahr. Das wird den Druck auf die Restlücke erhöhen. Und man kann nur hoffen, dass der Steinhagener und der Haller Abschnitt nur zusammen für den Verkehr freigegeben werden, dass wenigstens dieses Versprechen gehalten wird.
Zurück zur aktuellen Lage: Die Haller Politik hat klar gemacht, dass sie für besseren Lärmschutz kämpfen will. Die Beauftragung eines eigenen Lärmgutachters ist da schon ein richtiger Schritt. Umgekehrt sollten sich die A 33-Entscheider klarmachen, dass die Menschen hier politisch und moralisch jedes Recht auf eine bestmöglich menschen-verträgliche Autobahn haben. Unter den immer schlimmer werdenden Verkehrsverhältnissen an der B 68 leiden Haller seit vielen Jahren. Und an den jahrzehntelangen Verzögerungen, die die A 33 zur unendlichen Geschichte gemacht haben, tragen sie keine Schuld. Einen Lärmschutz nach Vorschrift 08/15 haben sie nicht verdient.

Artikel vom 10.11.2005