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Mit Abriss ist
zu rechnen

Pläne für das Poppenburg-Gelände

Borgholzhausen (kan). »Es ist mit großer Wahrscheinlichkeit davon auszugehen, dass die alten Betriebsgebäude der Firma Poppenburg beseitigt werden müssen«, erklärte Bürgermeister Klemens Keller im Bau- und Planungsausschuss. Stadtplaner Dirk Tischmann sah es genauso.

Der Experte sagte, dass für den Altbestand möglicherweise keine Folgenutzung gefunden werden könnte und das Gebäude langfristig nicht zu halten sei. Das alte Firmengelände, so Bürgermeister Klemens Keller, sei die große Unbekannte. Eine industrielle Nutzung sei dort wegen des großen Konfliktpotenzials nicht mehr möglich, lediglich eine gewerbliche oder eine Wohnnutzung.
Dirk Tischmann servierte den Ausschussmitgliedern am Montagabend noch kein fertiges Rahmenkonzept für das Poppenburg-Areal, sondern eine Bestandsaufnahme samt Wertung. Er hatte zudem zahlreiche Fragen an die Politiker. Doch die Antworten darauf waren schwierig, hängt doch alles von der künftigen Nutzung des ehemaligen Betriebsgebäudes an der Finkenau ab.
Wie berichtet, hat der Haller Bauunternehmer Arno General bisher lediglich die Parkanlage samt Villa erworben und möchte dort mehrere Seniorenwohnungen und Wohnhäuser errichten. Nach Auskunft von Bürgermeister Klemens Keller soll Anfang des kommenden Jahres in Sachen Betriebsgelände weiter verhandelt werden.
»Ohne Schallschutz am Haller Weg ist auf dem Poppenburg-Gelände keine Wohnbebauung möglich«,Êwies Dirk Tischmann auf den Schutzanspruch der Firma Bartling hin. Er erklärte, dass es zwei Möglichkeiten gebe, einen Schallriegel in dem bisher als gewerbliche Baufläche dargestellten Bereich zu erstellen: »Eine geschlossene Bebauung oder ein acht Meter hoher Wall - der wäre jedoch ein absoluter Fremdkörper und daher eine Notlösung.«
Die SPD hatte das Terrain am vergangenen Samstag bereits erkundet, und auch die CDU möchte sich dort noch umsehen. Daher ist ein Ortstermin des gesamten Ausschusses geplant. »Wir bleiben bei unserem Grundsatz: Wir wünschen eine Gesamtlösung für das Gelände und brauchen ein Konzept«, betonte CDU-Fraktionschef Arnold Weßling. Dem schloss sich auch SPD-Ratsherr Dirk Speckmann an: »Das ist jedoch für den gewerblichen Teil der Planung schwierig.«
Kritik an CDU-Fraktionschef Arnold Weßling äußerte Frank Diembeck (SPD) während der Poppenburg-Diskussion: »Es ist unangebracht, mit einem Begriff wie Veränderungssperre an die Öffentlichkeit zu gehen«. (WB vom 21. Oktober). Dazu Arnold Weßling: »Die CDU gibt heute noch keine Stellungnahme ab. Die SPD hat einen Informationssprung, aber der Investor und andere sollten wissen, dass eine Fraktion die Musik nicht macht.«

Artikel vom 09.11.2005