09.11.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Menschen
in Schlangen
Monika Sanjrani
Diplom-Sozialpädagogin

Die Familie spielt in Monika Sanjranis Leben die größte Rolle - sowohl privat als auch beruflich. Seit Oktober steht die 52-Jährige, die selbst Mutter von drei erwachsenen Kindern ist, Familien in Oesterholz und Kohlstädt mit Rat und Tat zur Seite. Sie hat im Auftrag des Kreisjugendamtes den Allgemeinen Sozialdienst für die beiden Schlänger Ortsteile übernommen.
Ursprünglich hatte Monika Sanjrani allerdings einen ganz anderen Beruf gelernt. »Nach der Schule wollte ich etwas machen, wobei ich mit Menschen zu tun habe und sie beraten kann«, erzählt die gebürtige Sächsin, die in Lage aufgewachsen ist. Eine Berufsberaterin habe ihr daraufhin empfohlen, Drogistin zu werden. »Das habe ich dann auch gemacht, und es war auch sehr interessant und vielfältig. Aber als ich die Ausbildung beendet hatte, stand mir der Sinn nach mehr«, berichtet sie.
Deshalb hat sie auf dem zweiten Bildungsweg ihre Fachhochschulreife nachgeholt und in Bielefeld Sozialpädagogik studiert. Ihr Anerkennungsjahr hat sie in der offenen Jugendarbeit absolviert. »Danach habe ich mir dann erst mal Zeit für meine eigene Familie genommen«, erzählt sie. Doch nebenbei habe sie als Honorarkraft weiter gearbeitet. »Ganz aufhören konnte und wollte ich nicht, weil mir mein Beruf Spaß macht. Und auch dank der eigenen Kinder ist man ja sowieso immer im Geschehen. Man wächst und reift mit ihnen zusammen.«
1992 hat Monika Sanjrani schließlich beim Kreis Lippe angefangen, wo sie für das Jugendamt zunächst in Augustdorf und später in Oerlinghausen tätig war, wo sie auch jetzt noch einige Bezirke betreut. »Es gibt nicht die typische Problemfamilie«, weiß sie. »Krisensituationen können in jeder Familie entstehen.« Allerdings werde aus ihrer Sicht auch noch zu wenig für Familien getan. »Dabei meine ich gar nicht unbedingt die finanziellen Hilfen, sondern Beratung und Begleitung gerade für junge Familien, die oft Schwierigkeiten haben sich zu orientieren. Das ist eine Präventionsaufgabe, die leider zu kurz kommt«, meint sie. Die schönsten Momente für sie im Berufsleben sind daher die, wenn sie erleben darf, dass einer Familie die Begleitung des Jugendamtes geholfen hat, ihre Probleme zu meistern.Maike Stahl

Artikel vom 09.11.2005