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»Grünbrücke ist
viel zu schmal«

A 33: Halle stellt Nachforderungen

Von Stefan Küppers
Halle (WB). Nach einer fast dreistündigen Debatte gestern Abend im Tiefbauauschuss ist klar, dass die neue Planung der sogenannten A 33-Konsenstrasse für den Landesbetrieb kein Selbstläufer wird. Es gibt erhebliche Nachbesserungs-Forderungen seitens der Politik.

Die beiden STU-Vertreter forderten gleich zu Anfang, die »Fehlplanung« komplett abzulehnen. Dieser Antrag scheiterte bei nur zwei Ja-Stimmen. Knapp 50 Zuhörer waren in die Aula der Hauptschule gekommen, um zu hören, wie sich der Landesbetrieb die Neuordnung des Straßen- und Wegenetzes entlang der K-Trasse vorstellt. Noch vor der Offenlegung der Pläne, die Mitte 2006 geplant ist (dann sind auch Bürgereinwendungen möglich), will der Landesbetrieb weitgehendes Einvernehmen mit Halle erzielen.
In einem gravierenden Punkt ist dies jedoch nicht gegeben. Die Grünbrücke in Höhe des Wohngebietes Am Forst ist den Politikern mit nur 40 Meter Breite viel zu klein dimensioniert. Denn bei den Konsensverhandlungen in Düsseldorf, als die K-Trasse den Hallern schmackhaft gemacht wurde, seien die Grünbrücken ein wesentlicher Punkt gewesen. Und da habe Minister Horstmann von 100 Metern gesprochen, erinnerten sich einige Ausschussmitglieder. Hintergrund: Grünbrücken sollen auch Lärm schlucken.
Auch in Hesseln wird die seinerzeit in Skizzen eingezeichnete Grünbrücke nicht mehr als ökologisch notwendig angesehen, stattdessen stehen vier Grünbrücken in Borgholzhausen. Dieter Jung (Grüne) stellte in Frage, dass der gleichzeitige Verzicht auf eine breitere (aber teurere) Brücke über den Loddenbach noch den Vorstellungen der Umweltverbände entspricht, deren Zustimmung die K-Trasse ja erst ermöglicht hat.
Analog zu den Beschlüssen in Steinhagen fordert jetzt auch Halle die Bildung eines Lärmsummenpegels. Das bedeutet, dass für die Abmessungen des Lärmschutzes auch die Vorbelastungen beispielsweise auf der Westumgehung einrechnet werden müssen. Auch will Halle das Büro AKUS in Bielefeld beauftragen, die vorgeschlagenen Lärmschutzmaßnahmen des Landesbetriebes zu überprüfen.
Zudem stieß die Weigerung des Landes betriebes, die große Kreuzung in Bokel zu einem Kreisverkehr umzubauen, weil keine Verkehrsmehrbelastung zu erwarten sei, auf Skepsis und Verdruss.
Einig war sich der Ausschuss in seiner Forderung, dass der Haller und der Steinhagener A 33-Abschnitt gemeinsam für den Verkehr freigegeben werden müssen. Hans-Herbert Oldemeyer vom Landesbetrieb wollte eine Garantie für die gemeinsame Freigabe nicht geben. Das hänge von den Planfeststellungsbeschlüssen ab.

Artikel vom 09.11.2005