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Junge Ingenieure stark gefragt


Uni: Firmenkontaktmesse »Look In« wird zum Startplatz für Karrieren

Von Manfred Stienecke
(Text und Foto)
Paderborn (WV). Dunkler Anzug oder Kostüm, rote Krawatte oder Halstuch - bei der Firmenkontaktmesse »Look In« geht es auch auf studentischer Seite höchst seriös zu.

Bereits zum zehnten Mal laden Studierende der Wirtschaftswissenschaften und der Informatik ihre Kommilitonen zum Kontaktgespräch mit Firmen nicht nur aus der Region ein. Insgesamt 19 Unternehmen - exakt so viele wie im Vorjahr - nutzen die Gelegenheit, sich im Foyer der Universität vorzustellen und vielleicht sogar geeignete Praktikanten und Berufseinsteiger zu finden.
»Wir rekrutieren auf dieser Messe die meisten Bewerber«, verrät Sabine Peter am Stand der Benteler-AG. »Wir suchen hauptsächlich Ingenieure, da ist der Markt sehr eng«, erläutert sie die Strategie des heimischen Metallverarbeiters und Automobil-Zulieferers, möglichst schon vor Ort den geeigneten Berufsnachwuchs an die Firma zu binden. Gelockt werden die Aspiranten weniger durch die Werbegeschenke am Messestand - Gummibärchen und Kugelschreiber -, als vielmehr durch Praktikumsplätze und offene Stellen.
Die scheint es tatsächlich reichlich zu geben. Die »Job-Wand«, auf der die beteiligten Firmen ihre Angebote für Praktikanten, Diplomarbeiten oder ihre Stellenausschreibungen anheften, ist schon kurz nach Beginn der Messe dicht beklebt. »Für Festanstellungen wird die Rekrutierung immer schwieriger«, wirft auch Bettina Klaas-Heisener von der Firma Weidmüller einen sorgenvollen Blick auf den Arbeitsmarkt. Ingenieure seien derzeit schwer zu bekommen. So bindet die weltweit tätige Detmolder Firma für elektronische Steckverbindungen schon frühzeitig Diplomanden aus heimischen Hochschulen ein - jeder Dritte wird nach dem Examen übernommen.
Nachdem die »Look-In« in den Jahren 2002 und 2003 pausierte, geht es seit dem vergangenen Jahr mit den Firmenkontakten wieder aufwärts. »Die Messe ist in den ersten Jahren schnell gewachsen«, wirft Christian Micus vom Mitarbeiter-Team einen Blick in die noch junge Geschichte der Messe. »2001 hatten wir mehr als 30 Unternehmen im Haus, doch dann kam die Zeit des wirtschaftlichen Einbruchs und die Firmen wurden zurückhaltender.« Jetzt zeige die Konjunkturlage wieder Perspektive.
Die zweitägige Messe, die gestern in Anwesenheit von Rektor Prof. Dr. Nikolaus Risch und des stellvertretenden Paderborner Bürgermeisters Joseph Vögele eröffnet wurde, geht heute zu Ende. Höhepunkt soll um 16 Uhr eine Podiumsdiskussion zum Thema »Online-Marktplätze - Das Ende des Einzelhandels?« sein. Dazu wird im Audimax unter anderem der Hauptgeschäftsführer des OWL-Einzelhandelsverbands, Stefan Genth, erwartet.

Artikel vom 09.11.2005