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Zwei Neurotiker lernen
das Leben neu kennen

»Elling« am Donnerstag im Theater im Park

Bad Oeynhausen (WB). Da gibt es die, für die ist eine Expedition zum Südpol etwas fast Alltägliches. Und es gibt jene, für die ist schon der Gang durch ein Restaurant ein großes Abenteuer. Und so ist das auch für Elling, der - mit seinem ebenfalls neurotischen Freund Kjell aus einer Nervenklinik entlassen - den Weg in ein neues, ein anderes Leben sucht. »Elling« ist am kommenden Donnerstag im Theater im Park zu sehen.

Um 20 Uhr gastiert die Komödie am Kurfürstendamm in Bad Oeynhausen mit dem Stück, das auch schon erfolgreich verfilmt worden ist. Karten sind noch im Vorverkauf im Haus des Gastes zu bekommen.
Zum Inhalt: Elling hat 34 Jahre seines Lebens mit seiner Mutter zusammengelebt. Sie ist seine einzige Verbindung zur Außenwelt. Als sie stirbt, bricht er zusammen und kommt in eine Nervenklinik. Dort teilt er sich ein Zimmer mit Kjell Bjarne, einem kräftigen, ungehobelt wirkenden Mann, der sich trotz einer schlimmen Kindheit und eines Lebens in Verwahrlosung und Angst ein gutes Herz, eine reine Seele und Humor bewahrt hat.
Den gebildeten, zwanghaft ordentlichen und hochneurotischen Elling und den tapsigen, groben Kjell Bjarne, der die Naivität eines Kindes hat, verbindet augenscheinlich nichts miteinander - und doch beginnt zwischen ihnen ganz allmählich die sprichwörtliche wunderbare Freundschaft. Beide sind gefangen in ihren Ängsten und Neurosen.
Jeder der beiden lebt auch mit großen Sehnsüchten und unerfüllbaren und unerfüllten Wünschen: Kjell Bjarne will endlich eine Frau kennenlernen, Elling möchte eine Katze und etwas von Bedeutung verrichten, den Sinn des Lebens und seine Bestimmung finden.
Und es kommt der Tag, an dem sie beide die Klinik verlassen und gemeinsam in eine Wohnung ziehen dürfen. Unmerklich helfen sie sich gegenseitig aus ihren Krisen, lernen das Leben neu kennen. Sie lernen zu telefonieren und einzukaufen und sie bewältigen die große Klippe eines Restaurantbesuchs. Das gemeinsame Leben könnte so schön sein, doch da findet Kjell Bjarne im buchstäblichen Wortsinne eine Frau.

Artikel vom 12.11.2005