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Profil ist Basis für Erfolg

Keine Sorge um Hauptschule in den nächsten Jahren

Pr. Oldendorf (wm). Zwar ist ein Rückgang der Schülerzahlen unbestreitbar, doch scheint die Existenz der Hauptschule in Pr. Oldendorf mittelfristig zumindest nicht gefährdet. Diese Meinung vertritt Reinhard Mix, Leiter dieser Bildungseinrichtung. In einem Gutachten des Verband Bildung und Erziehung (VBE) Nordrhein-Westfalen zur Bestandsgefährdung vieler NRW-Schulen ist auch die Hauptschule Pr. Oldendorf genannt (siehe LK vom 8. November).

Nach dem Gutachten werden für das Jahr 2008 in der Klasse 5 noch 31 Schüler erwartet, 2013 sollen es nur noch 22 sein. Derzeit sollen Hauptschulen zweizügig mit 48 Schülern beginnen; nur auf Antrag dürfen sie einzügig mit 24 Schülern in Klasse 5 starten.
Hauptschulleiter Reinhard Mix betonte gegenüber der LÜBBECKER KREISZEITUNG, dass es einigermaßen sichere Zahlen nur für die nächsten vier Jahre gebe. Könne die bisherige Übergangsquote von 25 bis 28 Prozent aus den Pr. Oldendorfer Grundschulen plus einige Schüler aus den Randbereichen angrenzender Kommunen beibehalten werden, sei die Zweizügigkeit mit zwei Parallelklassen mit je 20 bis 22 Kindern machbar.
Wer das jetzt dreigliedrige Schulsystem in der Fläche ändern und z.B. Haupt- und Realschulen zusammenführen wolle, brauche dazu eine politische Mehrheit, so Mix, der daran erinnerte, dass ein solcher Versuch mit der »Koop-Schule« vor vielen Jahren bereits gescheitert sei. Allerdings habe die Hauptschule keine Berührungsängste mit der Realschule. Wichtig sei bei einer Zusammenarbeit aber, dass es nicht nur Übergänge von oben nach unten gebe, sondern auch in die entgegengesetzte Richtung. In Pr. Oldendorf beginne schon in der achten Klasse die Vorbereitung auf das Berufsleben mit einer Stärken-Schwächen-Analyse und einer einjährigen Gruppenarbeit in Betrieben, gefolgt u.a. von Praktika in den Klassen 9 und 10.
Dieses Standort bezogene Profil habe die Hauptschule über die Stadtgrenzen hinaus bekannt gemacht. »Hier wird zielgerichtet ausgebildet«, so Mix. Um dies weiter gewährleisten zu können, sei entsprechendes Personal unverzichtbar. Das gelte für Lehrer ebenso wie beispielsweise für Sozialpädagogen. Gerade diese würden immer wichtiger, um Defizite im Erziehungsverhalten auszugleichen und Familien zu beraten.

Artikel vom 09.11.2005