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Nur Spradley
darf sprechen

Pokal: Schrönos erwarten S04

Von Elmar Neumann
Paderborn (WV). Braunschweig, Bremerhaven, Leverkusen, Oldenburg oder Quakenbrück - ehe sich die Schröno Paderborn Baskets in der zweiten Hauptrunde des BBL-Pokals auf ein Heimspiel gegen einen dieser Erstligisten freuen dürfen, gilt es am heutigen Mittwoch in Runde eins mit dem FC Schalke 04 noch einen Zweitliga-Kollegen aus dem Weg zu räumen.

Nur elf Tage nach dem 94:76-Erfolg in der Meisterschaft gibt es heute Abend (20 Uhr, Sportzentrum Maspernplatz) das Wiedersehen mit den Knappen und natürlich hofft Trainer Doug Spradley auf ein ähnliches Ende: »Wir werden alles tun, um in die zweite Runde einzuziehen und unseren Fans einen attraktiven Gegner aus der ersten Liga präsentieren zu können.« Ganz so motiviert klingt Schalkes Coach Hubert Beck nicht. »Der Pokal ist ein Minusgeschäft. Ich messe diesem Wettbewerb keinerlei Bedeutung bei«, ließ er im Gespräch mit dieser Zeitung verlauten. Eine Einschätzung, die sein Paderborner Pendant nicht wirklich nachvollziehen kann: »Da wundert man sich ein bisschen. Aber ich bin mir sicher: Wenn die Schalker hier sind, wollen sie gewinnen. Sonst könnten sie sich die Anreise sparen.« S04 kassierte gegen Paderborn und Göttingen die Saisonniederlage Nummer zwei und drei, verabschiedete sich aus der Zweitliga-Spitzengruppe ins Mittelfeld, darf sich aber immer noch Spradleys Respekt sicher sein: »Neben Jason Edwin hatten auch Jan Fikiel und Kristofer Speier im Meisterschaftsspiel einen guten Tag. Mir wäre es recht, wenn wir dafür sorgen könnten, dass diesmal nur zwei Schalker ordentlich spielen. Aber das wird nicht einfach.«
Gewinnen die Schröno Baskets, wird ihnen am Donnerstag für die zweite Hauptrunde am 7. Dezember einer der fünf nicht im Europapokal tätigen Erstligisten aus der Pokal-Gruppe Nord zugelost. Erst im Achtelfinale (15. Februar), das für einen Zweitligisten aufgrund der neuen Ausländerregelung im Oberhaus ungleich schwerer zu erreichen ist als im Vorjahr, mischen sich auch die Top-Teams Berlin, Bamberg, Frankfurt, Köln und Bonn unter das Pokal-Volk.
Ob Zweitliga-Alltag oder BBL-Pokal - ein Doug Spradley lässt sich auf dem Weg zu seinen Zielen von nichts und niemandem beirren. Das bekam in Weißenfels auch Marius Nolte zu spüren. Nach zwei leichten Punkten für MBC-Ami Andre Duncan nahm der Baskets-Coach eine Auszeit und sich den Center zur Brust. Als Nolte seine Sicht der Dinge schildern wollte, wars um Spradleys Geduld geschehen. »Marius ist ein emotionaler Typ und hat mich nicht ausreden lassen. Er wollte mir seine Meinung sagen, aber ich wollte seine Meinung nicht hören. In der Auszeit spricht der Trainer, sonst niemand«, machte Spradley unmissverständlich deutlich. Eine Ansage, die ankam. »Doug hat Recht. Ich habe mich bei ihm entschuldigt, gesagt, dass er einen klasse Job gemacht hat und damit ist das Thema durch«, sagte Nolte.

Artikel vom 09.11.2005