09.11.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Ruben wirft Flinte nicht ins Korn

Fußball-Landesliga: Borgholzer Eigengewächs will nicht absteigen

Von Günter Sarrazin
Borgholz (WB). Es gibt Tage, an denen läuft es bei einem Fußballer wie geschmiert. Es gibt Tage, an denen entscheidet ein Angreifer ein Spiel ganz allein. Es gibt Tage, an denen ist ein Stürmer der gefeierte Mann. Einen solchen Tag hätte Ruben Vornholt am vergangenen Sonntag erleben können. Trotz guter Chancen wollte ihm aber einfach kein Tor gelingen.

Der 23 Jahre alte Borgholzer erarbeitete sich (wie am Montag berichtet) mit gutem Einsatz und der ihm eigenen Lockerheit Tormöglichkeiten genug, um den Fußball-Landesligisten SV Borgholz/Natzungen zum zweiten Saisonsieg schießen zu können.
Dass das kopfballstarke Eigengewächs im Kellerduell gegen die schlagbaren Sportfreunde DJK Mastbruch nicht ins Schwarze traf, dass dem in diesem Sommer aus der zweiten Mannschaft in die Landesliga gekommene A-Liga-Torschützenkönig 2004/2005 das erforderliche Quäntchen Glück im Abschluss fehlte, passt ins Bild der bislang für den SV Borgholz/Natzungen alles andere als wunschgemäß verlaufenen Serie.
»Keine Ahnung, warum es nicht geklappt hat. Ich hatte nicht das meiste Glück«, blickte der Sohn des früheren Borgholzer Lei-stungsträgers und Spielertrainers Karl-Heinz »Kalli« Vornholt am gestrigen Dienstag im Gespräch mit dem WESTFALEN-BLATT auf die 0:1-Niederlage zurück.
Ob mit dem Kopf, oder mit dem Fuß, ob per Flugkopfball, oder mit langem Bein - Ruben Vornholt war der mit Abstand torgefährlichste Akteur der Jordanen. Immer wieder stand er im Strafraum im Blickpunkt. Immer wieder fand er Lücken in der Mastbrucher Abwehr. »Leider ist nichts dabei rumgekommen«, beschrieb der 23-Jährige seine sportliche Stimmungslage mit folgenden zwei Worten: »ganz bescheiden«.
Am vergangenen Samstagabend ist der Auszubildende, der am 7. Dezember seine Prüfung zum Mediengestalter ablegt, nach eigenen Worten »extra früh ins Bett gegangen«. Seine läuferisch und kämpferisch starke Vorstellung am Sonntag war ein augenfälliger Beweis dafür, dass Trainer mit ihren oft wiederholten Appellen in Sachen vernünftiger Spielvorbereitung richtig liegen. Hätte Ruben Vornholt eine lange Partynacht in den Knochen gehabt, hätte er sicher nicht so gut gespielt.
Besonders machte der starke Strafraumspieler auf seine Offensivqualitäten aufmerksam. Damit, dass er - auch auf Grund der vielen verletzungsbedingten Ausfälle - im bisherigen Saisonverlauf zumeist im defensiven Mittelfeld spielen musste, war er nicht wirklich zufrieden. »Manndecker ist nicht so mein Ding«, bekannte Ruben Vornholt, der aber auch auf dieser Position die Erwartungen seines Trainers erfüllt hat.
Während einige Mitglieder des SV Borgholz/Natzungen schon jetzt nicht mehr an den Klassenerhalt glauben, wirft Ruben Vornholt die Flinte auch nach der elften Niederlage nicht ins Korn. Er habe die Hoffnung, dass die Jordanen noch einige Punkte sammeln werden. »Mein erstes Jahr in der Landesliga und absteigen - so hatte ich mir das nicht vorgestellt«, setzt der 23-Jährige darauf, dass das Pech den SVBN nicht bis ans Ende der Saison verfolgt.
Ruben Vornholt, dem es - abgesehen vom letzten Tabellenplatz - prächtig geht, wird sich seine optimistische Grundeinstellung nicht nehmen lassen. Wer weiß, vielleicht ist schon nächsten Sonntag ein Tag, an dem er das Spiel entscheidet, an dem er den SV Borgholz/Natzungen jubeln lässt. In Soest muss gepunktet werden!

Artikel vom 09.11.2005