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Aus dem Leben einer Minderheit

Tagung des Gustav-Adolf-Werks stellt Spanien in den Mittelpunkt


Bad Oeynhausen (Sto). Das Leben in den evangelischen Gemeinden in Spanien stand im Zentrum der 162. Jahrestagung des Gustav-Adolf-Werks in Westfalen, das in der Wichern-Kirchengemeinde stattfand. In den Gottesdiensten in verschiedenen Gemeinden des evangelischen Kirchenkreises Vlotho, einem Gemeindenachmittag und einer außerordentlichen Zusammenkunft der Pfarrkonferenz des evangelischen Kirchenkreises Vlotho beschäftigte man sich mit der Situation der evangelischen Christen, die in einer überwiegend katholisch geprägten Umgebung leben.
»Dieses evangelische Leben in Spanien ist das einer absoluten Minderheit«, sagte Bettina Zöckler, Öffentlichkeitsreferentin der Federico-Fliedner-Stiftung. Diakonie in Spanien ist eng mit dem Namen und Wirken von Fritz Fliedner, Sohn des Begründers der Mutterhaus-Diakonie Theodor Fliedner, verbunden. Vor mehr als 130 Jahren war er nach Spanien gekommen, um die dort neu entstehende evangelische Bewegung kennen zu lernen und zu unterstützen. Er begann außerdem mit dem Aufbau eines evangelischen Schulwesens und krönte sein Lebenswerk mit der Eröffnung eines evangelischen Gymnasiums mit Internat für evangelische Kinder aus dem ganzen Land in Madrid.
Jahrzehntelang von Verfolgung und Schließung bedroht, ist die Fliedner-Stiftung nun seit einigen Jahren in der spanischen Gesellschaft etabliert und wird auch im Rahmen des allgemeinen Schulwesens gefördert. Derzeit betreuen beide Schulen zusammen mehr als 1 500 Kinder. Das Angebot reicht von Kindergartengruppen über Vorschul- und Grundschulklassen bis hin zur Mittleren Reife. Für Kinder, die Lernunterstützung benötigen, gibt es in beiden Schulen Förderunterricht, vor allem zur Angleichung des Kenntnisstandes bei Immigrantenkindern. Weitere Arbeitsgebiete der Federico-Fliedner-Stiftung sind die Altenpflege, die Ausbildung von theologischem Nachwuchs und das Schriftenwerk.

Artikel vom 08.11.2005