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Wie sich die Medien verändern

Journalist Christian Jakubetz referiert im »Forum Marianum«

Warburg (WB). Der Verein der Ehemaligen des Gymnasium Marianum veranstaltet für Mitglieder sowie Interessierte das 3. »Forum Marianum«. Es beginnt am Sonntag, 20. November, um 11 Uhr im Musikraum der Schule (oberer Eingang). Zum Thema »Total digital - wie Bits und Bytes unsere Medien (und uns) verändern« hält Christian Jakubetz einen Vortrag. Der Eintritt ist kostenlos.

Christian Jakubetz hat 1984 sein Abitur am Gymnasium Marianum bestanden. Er arbeitet als Journalist und Dozent in München.
Nach Stationen als Redaktionsleiter bei verschiedenen Tageszeitungen wie der »Passauer Neue Presse« und beim privatem Radio wechselte er 1998 nach Mainz, wo er als Chef vom Dienst (CvD) am Aufbau der Kooperation zwischen dem ZDF und dem US-Nachrichtensender MSNBC beteiligt war. Im Jahr 2000 wechselte er zunächst als CvD nach München zu »N24.de« (ProSieben Digital Media), ehe er im selben Jahr zum Redaktionsdirektor von Kirch New Media (KNM) berufen wurde.
Nach der Fusion der KNM mit ProSieben Digital Media zur Kirch Intermedia leitete er die dortige Zentralredaktion, die für die Erstellung von Inhalten für TV-Projekte der Senderfamilie sowie für die Online-Angebote, die Teletexte und die mobilen Plattformen zuständig war. Daneben entwickelte und betreute er das Format »N24 Chat« - ein interaktiver werktäglicher Polit- und Wirtschaftstalk - maßgeblich mit.
Seit 2003 ist Christian Jakubetz als Journalist und Dozent in München bei der Deutschen Journalistenschule tätig. 2004 lieferte er den Beitrag »Das Feature« für das Buch »Karriereziel Journalismus«.
In seinem Vortrag, den er am kommenden Sonntag im Gymnasium Marianum hält, geht er auf die Entwicklung der deutschen Medienlandschaft in den vergangenen Jahrzehnten ein. Vor allem im angebrochenen »Zeitalter der Digitalisierung« wandelt sich die Medienlandschaft so rasant wie noch nie. Medien begleiten uns inzwischen rund um die Uhr und sie begleiten uns überall hin. Was allerdings auch bedeutet, dass wir als Nutzer die Medien noch einmal neu erlernen und entdecken müssen. Die Zeiten, in denen man die wichtigsten Informationen des Tages auf dem Silbertablett serviert bekam, sind vorbei.
Vorbei sind aber auch die Zeiten, in denen bei der Mediennutzung quasi Chancengleichheit für alle bestand. Wer es sich leisten kann, kann sich eine große Auswahl an hochwertigen, spezialisierten und werbefreien Programmen ins Haus holen. Gut möglich, dass Premium-Inhalte noch mehr als bisher schon in kostenpflichtigen Programmen verschwinden und all diejenigen, die es sich nicht leisten können, mit dem vorlieb nehmen müssen, was noch kostenlos angeboten wird.
Außerdem wirft Jakubetz die Frage auf, wem man noch was glauben kann? Wer sind die Player der Zukunft? Müssen wir nach der Befürchtung, uns zu Tode zu amüsieren, jetzt darüber nachdenken, ob man sich zu Tode informieren kann? Können wir Medien überhaupt noch kontrollieren - oder kontrollieren sie vielmehr künftig uns und unser Leben? Viele Fragen, auf die es noch keine endgültigen Antworten gibt. Aber manchmal kann es ja schon hilfreich sein, die richtigen Fragen zu stellen. Dies will Christian Jakubetz in seinem Vortrag versuchen.

Artikel vom 14.11.2005