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Altes und Neues klar getrennt

Gläsernes Dach am Ravensberger Klassenzimmer ist fertig gestellt

Von Katrin Niehaus
Borgholzhausen (WB). Sie ist modern, filigran und konstrastreich. Die neue Glas-Stahlkonstruktion auf dem Burg-Gelände sorgt für Diskussionsstoff. Der stählerne Unterbau ragte schon länger in den Himmel. Jetzt hat die Haller Firma Giljohann das Glas auf dem Vordach des Ravensberger Klassenzimmers befestigt.

»Zweieinhalb Tage haben wir dafür gebraucht«, erzählt Glasermeister Christian Giljohann. Ein schwieriges Unterfangen, denn bevor die 38 Scheiben - sie sind 85 Zentimeter breit und 3,60 bis 3,90 Meter lang - montiert werden konnten, musste zunächst einmal ein Gerüst aufgestellt werden. Und das war nicht so einfach, da der Untergrund vor dem Ravensberger Klassenzimmer sehr uneben ist. Dort, wo die Reste des zweiten Burgturmes entdeckt wurden, ist zudem noch ein großes Loch im Boden.
Mit Hilfe eines Kranwagens samt Sauger wurden die 115 Kilogramm schweren Scheiben in die Höhe befördert. Das Verbundsicherheitsglas ist zehn Millimeter dick und bedeckt eine Fläche von rund 100 Quadratmetern. Die vier Glasebenen senken sich treppenförmig zum Burgeingang hin. Christian Giljohann: »An den Seiten haben wir eine Glasart verwendet, die noch belastbarer ist, da es hier Sollbruchstellen gibt und die Scheiben verschraubt werden mussten.«
Es war ein Vorschlag der Denkmalbehörde, statt Planen eine moderne Glas-Stahlkonstruktion zu wählen, um den Vorplatz des Fachwerkhauses auch bei schlechtem Wetter nutzen zu können. So wird die alte Bausubstanz klar von der neuen getrennt.
Architekt Joseph Schräder und Wolfhart Kansteiner, Geschäftsführer der Stiftung Burg Ravensberg, sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Letzterer hatte zunächst Zweifel, ob das Bauwerk nicht doch etwas zu monumental ist. »Inzwischen finde ich die Konstruktion gut«, sagt Wolfhart Kansteiner. Es gebe nach wie vor einige kritische Stimmen, aber die Mehrzahl der Besucher fände das Dach gelungen. Gerade ältere Leute, von denen er das nicht erwartet habe, würden sich sehr positiv äußern.

Artikel vom 08.11.2005