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Das Ergebnis schmeichelt

Spenger Angriffsleistung in Emsdetten nicht zweitligatauglich

Von Lars Krückemeyer
Emsdetten (HK). Beim TuS Spenge herrscht akuter Handlungsbedarf. Das mag beim Blick auf den knappen Endstand der schmeichelhaften 20:21 (8:12)-Niederlage des Handball-Zweitligisten beim neuen Tabellenzweiten TV Emsdetten zunächst verwundern, doch vor allem die Angriffsleistung des TuS war schlichtweg nicht zweitligatauglich.

»Wir hätten hier eine richtige Klatsche kriegen müssen, damit einige Spieler wach werden. Die Mannschaft darf sich jetzt über Konsequenzen nicht wundern, aber dann fangen sie wieder an zu jammern«, sprach der sportliche Leiter Horst Brinkmann Klartext. Eine Abreibung, die nach 2:6- und 4:9-Rückständen anfangs drohte, blieb dank tatkräftiger Mithilfe des TVE, der in dieser Verfassung kein Aufstiegskandidat ist, aus. Doch mit so vielen Fehlwürfen und haarsträubenden Fehlpässen wie der TuS gerade im ersten Abschnitt fabrizierte, wird es auch in den so wichtigen Heimspielen gegen Fredenbeck, Insel Usedom und Rostock schwer. Wie die Konsequenzen bis zum Mittwochspiel gegen Fredenbeck aussehen, ließ Brinkmann offen. »Das klären wir intern!«
Symptomatisch für die Spenger Vorstellung war die Leistung von Stefan Dessin, der am Dienstag beim Pokal-Aus in Ludwigsburg noch bester Spieler war. Eine Reihe von Ballverlusten und schwachen Würfen führte dazu, dass Trainer Walter Schubert den Linkshänder in beiden Halbzeiten auswechselte, doch selbst auf der Bank fiel Dessin durch eine Zeitstrafe für einen Wechselfehler negativ auf.
Wie groß die Not im Spenger Angriffsspiel zeigt, dass Schubert nach 25 Minuten bereits alle zwölf Spieler eingesetzt hatte. Doch weder konnten die Routiniers Michael und Rüdiger Traub auf den Außenpositionen (von dort gelang in 60 Minuten kein Tor!) den starken TVE-Torwart Cleverly überwinden, noch brachte Stephan Wilmsen als Mittelmann mehr Schwung ins Spiel. Bis zur 21. Minute hatte Spenge mit Jan Rüter und Andreas Bock (zusammen zwölf der 20 Tore) nur zwei Torschützen, der TVE dagegen schon sechs. Hätte nicht Carsten Mundhenk im Spenger Tor einige »Unhaltbare« entschärft, wäre die Partie schon zur Pause entschieden gewesen.
Tore von Bock und Rüter, die bis zur 41. Minute die einzigen Spenger Feldtorschützen waren, hielten den TuS im Spiel. Näher auf als zwei Tore (18:16, 20:18) kamen die Gäste nicht mehr heran, auch weil sie zwischen der 48. und 51. Minute zwei Zeitstrafen gegen den TVE nicht konsequenter nutzten. Glanzparaden von Johnny Dähne ermöglichten doch noch eine Minichance beim 21:19 (56.), aber Dessin und Rüter verpassten den Anschlusstreffer, so dass Bocks Tor zum 21:20 elf Sekunden vor Schluss zu spät kam.

Artikel vom 07.11.2005