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Attentäter-Puppen im
großen Feuer verbrannt

3500 Besucher feiern »Guy Fawkes Bonfire Night«

Gütersloh (kh). Ein riesiges Lagerfeuer leuchtete auf dem Gelände der Princess Royal-Kaserne den Besuchern der traditionellen »Guy Fawkes Bonfire Night« am Samstag entgegen. Mehr als 3500 englische und deutsche Gäste waren gekommen, um gemeinsam den vor 400 Jahren fehlgeschlagenen Anschlag auf das britische Parlament zu feiern.

Die Guy Fawkes-Nacht mit dem legendären »Gun Powder Plot« (Schießpulverschwörung) war ein Versuch, den König von England, Jakob den Ersten, zu töten. Guy Fawkes wollte mit Tonnen von Schießpulver am 5. November 1605 das Parlamentsgebäude in London in die Luft sprengen. Gerade noch rechtzeitig konnte der Anschlag verhindert werden. Guy Fawkes wurde hingerichtet. Gefeiert wird dieses Ereignis in Großbritannien jedes Jahr mit der Verbrennung von Guy Fawkes-Puppen, Lagerfeuern und Feuerwerken.
Puppen des Attentäters standen auch in der Princess Royal-Kaserne bereit. Kinder aus den britischen Schulen der Umgebung sowie von den Pfadfindern hatten die Figuren gebaut. Die sechs Fawkes-Puppen, die die Kinder eingereicht hatten, nahmen an einem Wettbewerb teil. Als Preis winkte Bargeld zwischen 100 und 50 Euro. Im Anschluss wurden die Figuren im großen Lagerfeuer verbrannt.
Höhepunkt der Veranstaltung war ein aufwendiges Feuerwerk, das alle Besucher begeistert verfolgten. »Es ist das größte Event mit Zivilisten im Jahr«, sagte Captain Richard Look. Allerdings sinke die Besucherzahl, da viele Soldaten im Irak im Einsatz oder auf Übung in Polen seien. Mittlerweile seien sogar mehr deutsche als englische Teilnehmer da, so Look.
Für die weitere Unterhaltung der Gäste sorgten ein Kinderkarussell sowie zahlreiche Essens- und Getränkebuden, an denen es unter anderem Fish and Chips, Glühwein, Hamburger oder Süßigkeiten gab. Die jüngsten Besucher stürzten sich zudem vergnügt auf Leuchtstäbe oder Wunderkerzen.
Parallel dazu sammelten Mitarbeiter der Kaserne Geld für einen guten Zweck ein. Der Erlös geht an die Werkstatt für behinderte Menschen sowie den Army Benevolent Fund, der ausgeschiedene Soldaten unterstützt.

Artikel vom 07.11.2005