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Ökumenisch vereint hinter
dem Heiligen Martin

Laternenzug der evangelischen und katholischen Gemeinde


Bünde (eic). Samstagabend in der Bünder Innenstadt. Der Klang eisenbeschlagener Pferdehufe hallt durch die Straßen, gemischt mit dem Raunen aus den Kehlen zahlreicher Menschen. Fackelschein und das Licht der zahlreichen Laternen erleuchten den Weg, während die 200 Wanderer dem Reiter am Kopf des Zuges folgen.
Es ist St. Martin, der in Uniform und Mantel gekleidet, den Zug der Menschen anführt. Oder zumindest seine einige hundert Jahre jüngere Nachfolgerin Isabell Brennemann. Vom Sattel ihres Pferdes »Rocky« spielte sie in diesem Jahr bereits zum dritten Mal beim jährlichen ökumenischen Martinsumzug den mitfühlenden Heiligen, der seinen Mantel zum Wohl eines Bettlers teilte.
Die Geschichte dieses Mannes erlebten in diesem Jahr erneut zahlreiche Kinder und Erwachsene mit, die sich im Anschluss an eine kurze Andacht von der katholischen St. Josef Kirche auf den Weg zum Bonhoeffer Haus machten - Laterne fest in der Hand, ein fröhliches Lied auf den Lippen. Die musikalische Begleitung lieferten die Bläser des CVJM Posaunenchors Bünde-Dünne. In warme Kleidung gehüllt und mit Handschuhen und Instrumenten bewaffnet stellten sie sich entlang des Weges auf, spielten für die Laternengänger und machten sich dann zur nächsten Station auf, um den Anschluss nicht zu verlieren.
Als die Reiterin und ihre Gefolgsleute schließlich den Platz am Bonhoeffer Haus erreicht hatten, spielte man die traditionelle Geschichte des Mantelteilens. In diesem Jahr übernahm Nikolaus Martinschledde die Rolle des Bettlers, der auf einer kleinen Matte frierend im Schnee zittert. Im Anschluss an das kurze Spiel gab es für die Anwesenden Brötchen und Glühwein, für die Kinder außerdem einen warmen Kinderpunsch.
Ganz im Sinne des barmherzigen St. Martin wurde im Laufe des Abends eine Kollekte eingesammelt. Diese wird bedürftigen Kindern in Pakistan zu Gute kommen

Artikel vom 07.11.2005