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Reinsch will den Adler tragen

15-jähriger Nachwuchsspieler der JSG steht vor einem großen Sprung

Von Sebastian Picht (Text)
und Victor Fritzen (Fotos)
Kirchlengern (BZ). Für Patrick Reinsch sind es die aufregendsten Wochen seines Fußballerlebens. Der Herbst 2005 ist richtungsweisend für die weitere Karriere des 15-Jährigen aus Elverdissen. Das Talent kickt derzeit noch bei der JSG Kirchlengern/Stift Quernheim. Noch. Reinsch spielte bereits bei Schalke 04 vor. Und auch beim Rekordmeister FC Bayern München hat er einen Termin.
Ball hochhalten ist eine einfache Übung für Patrick Reinsch.
»Ende November fahre ich mit meinen Eltern zu Bayern München. Dort werde ich mittrainiern und mir alles ansehen«, erzählt der B-Jugendliche. Vorher würde Reinsch aber gerne schon den Adler tragen. »Ich bin zu einem Lehrgang der U16-Nationalmannschaft nach Hamburg eingeladen worden.« Der JSG-Nachwuchsakteur ist einer von 33 Spielern, die vom 6. bis 9. November in Hamburg in Spielen gegen den Hamburger SV und den FC St. Pauli ihr Bestes geben werden. »Wenn ich eine Chance bekomme zu spielen, werde ich mich richtig rein hängen. Ansonsten werde ich bei meinem neuen Verein hart trainieren und hoffe, beim nächsten Lehrgang wieder dabei zu sein.«
Patrick Reinsch ist ein bescheidener junger Mann -Êder sehr gut Fußball spielen kann. Doch dabei bleibt er auf dem Boden: »Wichtig ist und bleibt die Schule. Ich möchte mein Abitur machen.« Der Werdegang des Patrick Reinsch kann sich sehen lassen. Seine Laufbahn startete er beim TV Elverdissen. Anschließend wechselte er zum SC Herford und erinnert sich noch gerne an die Zeit beim SCH: »Es war mein Glück, dort Trainer wie Michael Niermeier gehabt zu haben.« Anschließend spielte er ein Jahr lang beim DSC Arminia Bielefeld in der C-Jugend. »Leider bin ich dort nicht übernommen worden. Warum nicht, weiß ich bis heute nicht genau. Aber dort hätte ich sehr gerne weiter gespielt.« Das zweite C-Jugendjahr verbrachte er dann bei der JSG Kirchlengern/Stift Quernheim. »Dort habe ich viele alte Freunde wiedergetroffen. Mit Michael Albrecht hatte ich einen Trainer, bei dem alles passte«, berichtet Reinsch. Mitte dieses Jahres gab es dann die erste Einladung zur Westfalenauswahl. »Das war schon ein tolles Gefühl, mit Spielern aus Schalke, Dortmund und Bochum auf einem Platz zu stehen«, so Reinsch, der gleich bei seinem Debüt einen Treffer markierte. Auch beim U16-Ländervergleichswettkampf in Bulgarien war er dabei und konnte auch in der Ferne einen Treffer erzielen. Mittlerweile kommt der 15-jährige Stürmer auf zehn Westfalenauswahleinsätze und acht Tore. Nun hat er Anfragen von Schalke 04, Borussia Dortmund und Bayern München. »In Gelsenkirchen war ich schon zwei Tage lang im Leistungszentrum und habe dort mittrainiert. Aber ich fahre auf jeden Fall mit meinen Eltern nach München.«
Allerdings wird er sich umstellen müssen. »Morgens Schule, danach Training. Außerdem wohnt man im Leistungszentrum.« In der Winterpause will er zum BVB, Schalke oder Bayern München wechseln. Der Wechsel muss in der Winterpause über die Bühne gehen, da der Leistungsabstand zu künftigen Mitspielern sonst zu groß wird. Das sieht auch der derzeitige Trainer Michael Albrecht so: »Patrick muss im Winter wechseln. Das ist besser für ihn, auch wenn es uns vielleicht die Meisterschaft kostet.« Reinsch: »Es ist schon ein großer Sprung von der Bezirksliga in die Regionalliga.« Die Entscheidung für einen neuen Verein macht er sich nicht leicht, »aber ich gehe dahin, wo es die beste Ausbildung gibt«.

Artikel vom 05.11.2005