07.11.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Bis zum Schluss alles gegeben

Handball-Landesliga: HSG Spradow - HSG Löhne-Obernbeck 28:31 (11:15)

Von Lars Rohrandt (Text und Fotos)
Bünde (BZ). Dieses Mal hat es nicht gereicht, den Tabellenführer zu stürzen: Die HSG Spradow verlor nach dem Triumph über HB Lemgo III gegen den Titelfavoriten in der Handball-Landesliga HSG Löhne-Obernbeck am Samstag in der Siegfried-Moning-Halle mit 28:31 (11:15). Es war aber durchaus mehr drin.

»Es sind auf allen Positionen einige Absprachen nicht eingehalten worden«, kritisierte Spradows Spielertrainer Zygfryd Jedrzej, der bereits im ersten Durchgang mit Verdacht auf Muskelfaseriss ausschied. Diese taktischen Defizite seien gegen einen starken Gegner nicht zu kompensieren gewesen. Der Gastgeber kämpfte zwar bis zur letzten Minute, konnte den Vier-Tore-Pausenrückstand aber nicht mehr aufholen. 21:24 stand es nach 47 Minuten. Näher kam Spradow nicht mehr heran.
Bereits nach vier Minuten sangen die Obernbecker Fans selbstbewusst: »Ihr kriegt die Hucke voll.« Zu diesem Zeitpunkt lag Spradow mit 0:4 zurück. Schuld daran war auch der Gästetorwart Michalik der alleine in der Anfangsphase sieben Würfe abwehrte. Jedrzej: »Diese Leistung war mit ausschlaggebend für unsere Niederlage.« Nur gegen die Freiwürfe von Heiko Rullkötter fand er kein Mittel: sechs Versuche, sechs Tore. Aber auch der eigene Angriff steuerte seinen Teil nur Niederlage bei: »Wenn wir die gegnerische Deckung ausgespielt hatten, fehlte der letzte Pass.«
2:5, 5:11 und 7:13 - Spradow wurde vom Tabellenführer bis zu Pause auf Distanz gehalten. Vielleicht hätten eine paar Wortwechsel weniger mit der Schiedsrichterin dem eigenen Spielfluss gut getan. Nach dem Seitenwechsel machte sich bei der Jedrzej-Sieben bemerkbar, dass die Personaldecke nicht allzu dick ist. »Wir haben es nicht geschafft, den nötigen Druck zu entwickeln«, sagte Spradows Spielertrainer. Die Kraft ließ nach, der Überblick schwand. Die schnelle Mitte und die zweite Welle funktionierten nicht wie gewollt. »Löhne-Obernbeck konnte sich dagegen auch auf die Breite im Kader zurücklegen.«
28 Treffer gegen die Abwehr des Spitzenreiters sind eine gute Ausbeute. Allerdings kassierte Spradow zu viele einfache Tore. »Zyggy« Jedrzejs Erfolgsrezept für die Zukunft: »Nächstes Mal kassieren wir eben nur 26 Tore. Dann bleiben die zwei Punkte in Spradow.« Unter dem Strich war der Spielertrainer zufrieden: »Wir haben gekämpft und im Prinzip war auch mehr möglich als eine knappe Niederlage.«
HSG Spradow: Bartz, Brinkmann -ÊRullkötter (10/6), Kruse (6), Eikötter, Reibchen (2), Jedrzej, Sturhan (6), Edler (2), Siebeneiker, Zeller (2).

Artikel vom 07.11.2005