07.11.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Medizin der Menschlichkeit

Professor Dietrich Grönemeyer informierte vor der »Männerarbeit«


Bünde (wst). Vor rund 1000 Zuhörern hat Professor Dr. Dietrich Grönemeyer ein Bekenntnis für eine menschliche, ja barmherzige Medizin abgelegt und die Sterbehilfe als eine inhumane Praktik verurteilt.
»Die Medizin behandelt nicht einen Körper, sondern ein lebendes und fühlendes Wesen, das einzigartig in der Welt ist«, zeigte sich der Mediziner überzeugt. Prof. Grönemeyer war Gast der Männerarbeit im Kirchenkreis im Stadtpark-Schützenhof Herford. Unter den zahlreichen Gästen konnte Kreisvorsitzender Dieter Tönsing auch die Landrätin Lieselore Curländer und Diakoniepfarrer Klaus Köllerwirt begrüßen.
Das Schicksal seines Bruders, der vor sechs Jahren aufgrund einer schweren Tumorerkrankung gestorben war, habe Grönemeyer für das Leben sensibilisiert. »Er war ein lebensbejahender, fröhlicher und spiritueller Mensch, der immer von der Möglichkeit überzeugt war, noch mehrere Tage, Wochen oder Monate weiter leben zu können.« Den Menschen, die aufgrund dramatischer Schmerzen wegen einer schweren Erkrankung mit Gott hadern und ihr Leben beenden möchten, wolle er sagen: »Wir haben immer eine Chance, dass sich etwas ändert, so wie es mein Bruder immer geglaubt hat. Jesus heilte Menschen und gab ihnen in ausweglosen Situationen Hoffnung, Leben und Kraft.«
Die Medizin in Deutschland warnte er, den Menschen niemals als Nummer zu definieren. Wenn ein Patient Zuwendung erfahre und erlebe, dass man sich um ihn kümmere, dann würde sein Immunsystem stabilisiert und der Gebrauch von Psychopharmaka eingeschränkt, was auch die Kosten der Behandlung einschränken würde.

Artikel vom 07.11.2005