08.11.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Kommentare
Schülerschwund

Betrieb am unteren Rand


Keine Panik. Die gestern vorgelegte Prognose des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE) bedeutet nicht, dass morgen 270 Schulhäuser zugesperrt werden. Sie bedeutet, dass 156 Haupt-, 50 Realschulen und 64 Gymnasien Existenznot droht.
Die letzte Schule am Ort und auch das kleine städtische Gymnasium sind wichtige Faktoren für das Funktionieren einer Gemeinde. Zugleich werden deren Schüler aber schon dann schlecht bedient, wenn der Betrieb am unteren Rand der rechnerischen Bandbreiten für Lehrerausstattung, Bildungsangebot und allgemeine Betriebskosten geführt wird.
Paradox: Die gleiche Landesregierung, die das VBE-Modell »Allgemeine Sekundarschule« als Gleichmacherei ablehnt, bastelt an der Zusammenfassung verschiedener Bildungsgänge unter einem Dach, aber mit weiterhin zwei Türschildern.
Es geht nicht um Etiketten, schon gar nicht um die Befürchtung, jetzt komme die Integrierte Gesamtschule doch noch durch die Hintertür. Es geht um den tatsächlichen, massiven und nicht mehr umkehrbaren Schülerschwund. Deshalb ist jeder Gedankenanstoß über diese Legislaturperiode hinaus hilfreich, vor allem dann, wenn er mit Fakten untermauert ist. Reinhard Brockmann

Artikel vom 08.11.2005