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»Geist von Bremen« soll schon jetzt wirken

HSC Alswede: Markus Möller hofft auf zusätzlichen Rückenwind

Altkreis Lübbecke (hen). Der HSC Alswede ist die Mannschaft der Stunde. Nicht, dass sie den besten oder schönsten Fußball der Kreisliga A spielen würden. Aber dennoch werden sie in zwei Wochen die meisten Zuschauer haben: Dann wird die A-Liga-Elf sich nämlich in Alswede mit den Profis von Werder Bremen messen. Trainer Markus Möller hofft allerdings, dass sich der »Geist von Bremen« auch im Vorfeld schon positiv auf die Leistungen im Kreisliga-Alltag auswirkt . . .

Lange mussten sie warten, jetzt steht endlich ein Termin für das vor Monaten beim WM-2006-Wettbewerb gewonnene Duell mit dem Bundesligisten fest: Am Dienstag, dem 15. November kommt Werder Bremen mit Klose, Micoud & Co nach Alswede. Seit sich die Information am Donnerstag ausbreitete, ist der »Verein in Aufruhr«, wie Trainer Markus Möller feststellt.
Dass es sich hierbei um ein absolutes Highlight handelt, ist klar. Möller hofft aber, dass sich die Vorfreude auch auf die A-Liga-Einsätze auswirkt. »Bis dahin werden sich bestimmt all unsere Verletzten von selbst reanimieren«, scherzt der Spielertrainer des HSC. Und dann im Ernst: »Die Motivation der Spieler wird sicherlich in den nächsten drei Wochen sehr hoch sein. Schließlich will jeder gegen Bremen spielen.«
Und gerade die Motivation ist ein Knackpunkt bei der derzeitigen Position im weiten Nichts der Tabelle, jenseits von Gut und Böse. Die bisherige Saison im Kurzrückblick, wie Möller sie empfand: »Unsere ersten Spiele waren gleich unglückliche Niederlagen gegen Fabbenstedt und Preußen und ein ebenfalls knappes Unentschieden gegen Tengern II. Das hat uns den ersten Knacks gegeben. Unsere Verletzungsmisere hat sich auch durch die gesamte Saison gezogen, was sich besonders auswirkt, da wir gerade unseren Verjüngungsprozess eingeleitet haben. Zeitweilig hatte ich schon Angst, ganz unten hineinzurutschen. Mit dem jetzigen Verlauf bin ich daher schon nicht unzufrieden: Wir waren beim Pokalfinalspieltag dabei, sind Sechster, haben für unsere Verhältnisse recht viele Tore geschossen. Wenn es so weiterläuft, ist das in Ordnung. Aber es ist jetzt schwer, die Spieler zu motivieren.«
So war es auch Anfang Oktober: »Eigentlich sollte es unser »Goldener Oktober« werden. Das Pokalding war erreicht, Abstieg war auch kein Thema mehr. Da wollte sich aber niemand mehr so recht anstrengen. Gegen TuRa haben wir dann verloren, in Frotheim uns ein 0:0 abgekaspert, da war der »Goldene Oktober« fast schon gelaufen. In einer kleinen Krisensitzung haben wir uns dann gefragt, ob wir die Saison schon beenden wollen oder uns doch noch den fünften Platz da oben angucken. Und die Reaktion darauf war sehr gut.«
Die nächsten beiden Spiele wurden jeweils - unüblich für den HSC - nach Rückstand umgedreht und beide mit 4:2 gewonnen. »Die ersten vier Mannschaften dominieren wohl die Liga, da ist für uns nichts zu wollen«, so Möllers Einschätzung. »Aber der fünfte Platz wäre dann ganz recht. Da wollen wir uns erst einmal einnisten.«
Probleme gibtâs im Moment personeller Natur, und zwar vor allem im Offensivbereich. Möller: »Wir spielen seit einigen Wochen ohne Sturm, da Henning Meier und Marco Essenberger verletzt sind. Meier wird vielleicht aber jetzt wieder spielen können. Edip Gören ist vier Wochen in der Türkei und fehlt uns auch sehr, außerdem wird Thorsten Hartmann mit Schlüsselbeinbruch noch zwei Wochen ausfallen. Wir halten uns im Moment so über Wasser, spielen mit Sascha Blase im Sturm und füllen den Rest mit Spielern der zweiten Mannschaft auf.« Was nicht so leicht ist, da die zweite HSC-Elf in der Kreisliga B seit Wochen auf der Erfolgswelle schwimmt. Da ist es für Möller schwer, »Aushilfen« zu bekommen. »Wir sehnen uns also die Weihnachtsferien herbei«, so der HSC-Coach. Ganz so weit ist es dann doch noch nicht: Vorher steht noch die Partie gegen den SV Schnathorst auf dem Programm, die am morgigen Sonntag um 14.15 Uhr in Alswede angepfiffen wird. Bei der richtigen Motivation könnten sich beide Teams ein brisantes Duell liefern, geht es doch um eben jenen von Markus Möller angepeilten fünften Platz, den der SVS bisher noch innehat.

Artikel vom 05.11.2005