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»Lübbecke« geht in die Luft

Feierliche Taufzeremonie auf dem Frankfurter Flughafen

Aus Frankfurt berichtet
Erwin Eisfeld (Text und Fotos)
Frankfurt/Lübbecke (WB). »Über den Wolken, da muss die Freiheit wohl grenzenlos sein« - stimmt haargenau, mein lieber Reinhard Mey. Und dieser Genuss hat seit Samstagmittag einen Namen: Ein moderner Canadair Düsenjäger der Lufthansa CityLine trägt ab sofort den Namen der Stadt Lübbecke durch ganz Europa.

Auf dem Frankfurter Flughafen taufte Bürgermeisterin Susanne Lindemann den Jet auf den Namen ihrer Heimatstadt, enthüllte den Schriftzug auf dem Flieger und unterzeichnete die Patenurkunde. Ein großer Moment für Lübbecke!
160 Anträge auf Namensgebung liegen der Lufthansa vor - zwei bis drei werden pro Jahr erfüllt. Dass diese Ehre der Stadt Lübbecke zuteil wurde, ist auf eine Initiative des Bundestagsabgeordneten Lothar Ibrügger zurückzuführen.
Und noch eine Besonderheit gab's: Neben der »Lübbecke« wurde ein zweiter Jet getauft, die »Weinheim«, benannt nach der 1250 Jahre alten Rhein-Neckar-Stadt Weinheim.
Der fliegende Botschafter Lübbeckes ist einer von 20 Canadair-700 Jets im Lufthansa Regional-Verbund. Die Maschine mit täglich wechselnden vier Besatzungsmitgliedern ist seit knapp zwei Jahren im Dienst. Auf Einzelheiten ging Karl-Heinz Knöpfle, Sprecher der Geschäftsführung Lufthansa CityLine, in seiner Ansprache ein (siehe weiteren Bericht auf dieser Seite). Als dann der große Moment der »Lübbecke«-Taufe anstand, stellte Bürgermeisterin Susanne Lindemann in ihrer Ansprache ihre Heimatstadt vor. Geschäftsführungssprecher Karl-Heinz Knöpfle erhielt zudem ein Luftbild Lübbeckes überreicht. Susanne Lindemann: »Leider wird die ÝLübbeckeÜ nie ihre Patenstadt kennen lernen, weil wir keine adäquate Landebahn anbieten können. Aber wenn sie die Flugroute tatsächlich einmal über das Gebiet unserer Stadt führen sollte, würden die Passagiere das hier - wie auf dem Luftbild - sehen.«
Eine ebenso feine Idee: Das Bordteam der »Lübbecke« bekam einen »flüssigen Gruß« aus der Wiehengebirgsstadt geschenkt. Kapitän Carl-Dietrich Edmaier, 1. Offizier Patricia Gross und die beiden Flugbegleiterinnen Sandra Lintgen und Ursula Clemens freuten sich über eine Geschenkbox aus der Privatbrauerei Barre.
In ihrer Ansprache stellte die Bürgermeisterin heraus, »dass wir den Verantwortlichen der Lufthansa sehr dankbar dafür sind, dass man den Namen unserer Stadt für würdig befunden hat, ein Flugzeug der Flotte damit zu schmücken. Unserem Patenkind wünschen wir allzeit guten Flug und dass es immer wieder sicher in seinen Hangar zurückfindet. Den Menschen an Bord wünschen wir, dass das Flugzeug sie ihren Zielen - vielleicht auch Träumen - ein Stück näher bringt.«
Dann der große Moment: Assistiert von Kapitän Edmaier lässt die Bürgermeisterin aus luftiger Höhe eine Flasche Sekt über den Bug des Jets fließen, enthüllt den Schriftzug auf der Außenhülle des Düsenjägers und unterzeichnet die Patenurkunde. Alles klappt reibungslos, als wäre die Zeremonie zuvor geprobt worden.

Artikel vom 07.11.2005