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DRK-Pflegeheim
steht sehr gut da

Arbeitsabläufe auf dem Prüfstand

Borgholzhausen (kan). Ein halbes Jahr stand das DRK-Pflegeheim auf dem Prüfstand: Wo gibt es Stärken, wo Schwächen? Wie lassen sich Arbeitsabläufe optimieren? Eine wichtige Frage vor dem Hintergrund, dass das Haus Ravensberg seit der Einführung der Pflegeversicherung mit einer schleichenden Stellen-Reduzierung kämpfen muss.

»Wir haben festgestellt, dass wir schon sehr gut aufgestellt sind und nur wenig ändern müssen«, freut sich Heimleiter Erwin Münsberg über das Resultat der so genannten Potenzialberatung. Unter der Anleitung der Diplom-Pflegemanagerin Sabine Spenner von der Beratungs- und Service GmbH des DRK-Landesverbandes Westfalen-Lippe hat das Team die tägliche Arbeit unter die Lupe genommen. Finanziell unterstützt wurde das rund 8000 Euro teure Projekt mit 3500 Euro aus dem Europäischen Sozialfonds.
»Das Haus Ravensberg zeichnet sich dadurch aus, dass es einen hohen Anteil an direkter Pflege hat und relativ wenig Zeit für administrative Tätigkeiten verwendet wird«, betont Sabine Spenner. Ein Vergleich mit sieben anderen Häusern habe gezeigt, dass die Borgholzhausener Einrichtung mit 69 Prozent an der Spitze liege. Der schlechteste Wert sei 44 Prozent gewesen.
Die Kooperation zwischen der Pflege und der Hauswirtschaft sei im DRK-Pflegeheim sehr gut, so die Diplom-Pflegemanagerin. So sei bereits vor zwei Jahren damit begonnen worden, die Speisenversorgung in den Wohnbereichen einzuführen. Das bedeute, dass nur noch mittags ein fertiges Tablett gereicht werde. Bei allen anderen Mahlzeiten würden die Speisen auf dem Tisch stehen.
Während der Potenzialberatung wurde eine Woche lang der individuelle Pflegebedarf aller 80 Bewohner erfasst. Es ist außerdem überprüft worden, ob alle Bewohner in der richtigen Pflegestufe sind. »Dabei ist herausgekommen, dass die Einschätzung des pflegerischen Aufwandes sehr gut ist. Bei allen Bewohnern, die einen Mehrbedarf haben, ist bereits ein Antrag gestellt worden,« sagt Sabine Spenner.
Das Team hat natürlich auch einige Verbesserungsmöglichkeiten herausgearbeitet. So kann unter anderem die Wäscheversorgung noch optimiert werden. Erwin Münsberg: »Außerdem können wir die administrativen Tätigkeiten durch die EDV-Einführung verkürzen.« Der Heimleiter möchte zudem mehr Flexibilität im Pflegebereich einführen: »Wir müssen weg vom starren Schichtsystem und die Spitzenzeiten besser bedienen.«

Artikel vom 05.11.2005