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Schüler-Mini-Roboter retten Delfine

Knifflige Mission im HNF: Paderborner Gymnasiasten bis ins Halbfinale

Von Karl Pickhardt (Text und Foto)
Paderborn (WV). Wie von Geisterhand gesteuert fährt das kleine gelbe Gefährt nach einer scharfen Linksdrehung die Ebene hinauf und fischt mit seinem Greifarm zielsicher nach einem Reifen. Paderborner Schülerinnen und Schüler haben aus Legosteinen dem Mini-Roboter elektronisches Leben eingehaucht. Am gestrigen Sonntag stellten sich die jungen Roboter-Pioniere dem Wettbewerb.

Unter elf Schülerteams aus Nordrhein-Westfalen und Hessen schickten auch junge Roboter-Spezialisten aus dem Paderborner Pelizaeus-Gymnasium um Informatik-Lehrer David Tepaße sowie aus der Friedrich-von-Spee-Gesamtschule um Physik-Lehrer Siegfried Martini (41) ihre elektronischen Kampfgefährten im Heinz-Nixdorf-Forum (HNF) ins Rennen. Immerhin ging es im Regionalwettbewerb der »First Lego League« um den Einzug ins Bundesfinale am 3.Dezember in Leipzig. Das Pelizaeus-Team schaffte es immerhin bis ins Halbfinale.
Aus dem Pelizaeus-Gymnasium programmierten Philipp Ostmeyer (12) und Michael Frank (11) aus Marienloh mit ihren Klassenkameraden und Eltern wie Software-Entwickler Gunther Zagatta (40) aus Schwaney das U-Boot »P-Sea«. Am Computer schreiben die Kinder die Programme und übertragen sie in einen Mini-Computer, der als Befehlszentrale ins Gefährt eingebaut wird. Das U-Boot, das am Sonntag Aufgaben wie Delfin-Rettung oder Reparatur einer Pipeline zu meistern hatte, wird über zwei Elektro-Motoren in Marsch gesetzt. Licht- und Tastsensoren wirken wie Sinne bei einem Menschen. Vier Wochen lang - meistens in der Freizeit - haben die Paderborner Gymnasiasten an »P-Sea« gewerkelt.
In der von-Spee-Gesamtschule tüftelten Dennis Kaminski (15) aus Nordborchen und Arthur Becker aus Paderborn mit ihrem Team acht Wochen lang im Unterricht und in der Freizeit an ihrem kleinen fahrbaren Roboter, der gestern im Wettbewerb die gleichen Aufgaben wie die anderen Mannschaften erledigen musste. Fürs Finale reichte es es diesmal noch nicht. Das »Spee-Team« nutzt Lego-Bausätze, die vom HNF gesponsert wurden. Allen ist die Teamarbeit gemein: Während sich die einen als Programmierer spezialisieren, setzen andere die Computer-Theorie in konkrete Bauteile um. Entscheidend bleibt, dass der Mini-Roboter die Aufgaben vor den Augen der strengen Jury erledigt und fehlerfrei alle Klippen meistert.

Artikel vom 07.11.2005