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Die Kirche bekommt eine VIP-Lounge

Beim »Fremdgehen in Schlangen« hatten die Bullemänner viele lebensnahe Tipps auf Lager

Von Anna-Lena Seidl
Schlangen (SZ). »Wer ist in Schlangen denn schon mal fremdgegangen?« Mit dieser Frage eröffnete das erfolgreiche Kabarett-Duo »Die Bullemänner« am Samstag im Bürgerhaus ein Programm, das mit viel Witz die mehr als 350 Zuschauer begeisterte.

Die Bullemänner alias Augustin Upmann und Heinz Weißenberg sind Profis. Ihr Programm spiegelt ein breites Themenspektrum wider. Dabei greifen sie aktuelle Geschehen auf wie beispielsweise die Weltmeisterschaft im kommenden Jahr.
Dieses Thema projizieren sie sie geschickt aufs lokale Geschehen, indem sie verschiedene Aufgaben auf das Dorf Schlangen übertragen. So war die Weltpolizei USA hier zum Beispiel dem Schützenverein zugeordnet.
Ferner zeigten die beiden Kabarettisten, dass sie auch musikalisch etwas zu bieten haben. Ihr »Einwandersong«, der von der Gitarre begleitet wurde, kam sehr gut beim Publikum an. Immer wieder wurden die Zuschauer in die verschiedenen Sketche einbezogen, in die kleinen Geschichten und Anekdoten eingeflochten. Eigenen Verhaltensweisen wurden plötzlich sichtbar.
Spezialisiert haben sich Upmann und Weißenberg auf die Region Westfalen und - in diesem Fall - natürlich besonders auf das Dorf Schlangen. Beispielsweise beschrieben sie eine westfälische Regionalkrankheit in einer ihrer Geschichten. Hiermit meinten sie eine »Gesichtslähmung«, an der ihrer Meinung nach viele Menschen aus diesem Kreis leiden. Denn die meisten Leute zeigten heutzutage kaum noch Mimik und Regung im Gesicht. Die beiden Bullemänner hingegen spielten gekonnt mit ihrer übertrieben Mimik, sehr zur Freude des Publikums.
Voll gelungen war auch ein Telefonat mit dem Pastor der Martinskirche von Bad Lippspringe. Hier spielten die beiden Kabarettisten auf die leeren Kirchen an, wobei sie dem Pastor etliche ihrer Meinung nach sehr wirkungsvolle Tipps für eine volle Kirche präsentierten. So solle beispielsweise eine VIP-Lounge eingerichtet werden.
Immer wieder kam auch die »Bullemänner-Hotline« zum Einsatz, egal ob zum Thema »Riesterrente« oder »Clemenskiste«.
In einer viertelstündigen Pause konnten sich die Zuschauer bei belegten Broten und Getränken ausruhen und stärken. Am Ende dieser Pause tauchten die Bullemänner auf und trieben die Zuschauer wie eine Hammelherde zurück in den Stall - in diesem Fall auf ihre Plätze. Insgesamt boten die beiden Kabarettisten eine abwechslungsreiche Mischung aus kleineren Geschichten, Sketchen und Anekdoten, was die Zuschauer sehr erfreute.
Zur Eröffnung der Veranstaltung hatte Karl-Heinz Budde, Vorsitzender des Heimat- und Verkehrsvereins, sich besonders bei den Sponsoren, der Volksbank Schlangen, der Firma Unicut sowie bei der Werbegemeinschaft Schlangen, bedankt, die diese Veranstaltung unter anderem ermöglicht hätten.

Artikel vom 07.11.2005