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Mit Öfen viel Geld sparen

Gute Speicherwirkung - Warmwasseraufbereitung möglich

Altkreis Halle (pes). Als Heizöl noch billig war, leisteten sich viele Menschen den offenen Kamin, den Kachelofen oder den freistehenden Kaminofen eher zum Vergnügen. Sie wollten es nicht nur warm haben, sondern auch gemütlich, wollten die Flamme prasseln hören oder flackern sehen. Seitdem sogar die Buche vom Energiewert her preiswerter ist als Öl, lohnt sich das Holzfeuer sogar, um Geld zu sparen.

»Die Nachfrage steigt«, bestätigt auch Horst Grube, Geschäftsführer beim Kamin- und KachelofenbauerLünstroth in Versmold. Vor allem bei den freistehenden Kaminöfen ist die Auswahlriesig. Sie reicht vom einfachen Stahlofen bis zu Öfen mit Speckstein- oder Serpentin-Ummantelungen, die die Wärme über mehrere Stundenspeichern. Sie reichen damit schon fast an den guten alten Kachelofen heran, der mit gemauerten Zügen ebenfalls über viele Stunden hinweg wohltuende Strahlungswärme abgibt
»Sechs Kilowatt reichen schon, um ein 30 Quadratmeter großes Wohnzimmer zu heizen«, meint Horst Grube. Wer auch die Nebenräume mit heizen möchte, sollte sechs bis acht Kilowatt haben. »Richtig sparen kann man natürlich nur«, rät der Experte, »wenn man dann in den Räumen auch die Heizung runterdreht.«
Ganz abstellen könnte man die Heizung sogar, wenn man auch den Kamin oder Kachelofen an die Speicher für Heizungs- und Warmwasser anschließt. Bei Kachelöfen ist das schon seit Jahren machbar. Übereinen Wärmetauscher wird die im Ofen erzeugte Energie an das zentrale Heizsystem weitergegeben. Falls keine Möglichkeit besteht, den Ofen mit Holz zu bestücken, kann dann wieder auf Öl oder Gas umgestellt werden.
Eine Technik, die bei den Kaminöfen noch in den Kinderschuhen steckt und deshalb noch relativteuer ist. Aber immer mehr Hersteller sind auch hier am Ball - die Nachfrage verlangt es. Vorgemacht wird es den Ofenherstellern von den Spezialistenfür Pellets-Öfen aus Österreich und Bayern. »Die sind längst keine Exoten mehr«, spürt Horst Grube auch hier eine deutliche Nachfrage-Steigerung. Bis zu 45 Kilogramm Holzpellets fassen die Speicher direkt am Ofen, von wo aus die Brennkammer automatisch oder per Fernbedienung beschickt wird. Und auch diese Öfen sind kombinierbar mit der zentralen Heizungsanlage im Keller.
Die Frage, ob man mit Holzpellets oder abgelagertem Scheitholz heizen will, erfordert eine Grundsatz-Entscheidung. Wer draußen keinen Platz hat, ist mit Pellets besser beraten, denn die können in 15-Kilo-Säcken geliefert und - wie einst die Kohlen - im Keller gelagert werden Scheitholz dagegen muss, damit es gut abtrocknen kann, möglichst unter Dach im Freien bleiben. Die fehlende Lagerfläche für Brennholz schließt die offene Flamme mit ihrer gemütlichen Wirkung aber nicht aus. »Holzbriketts sind eine glänzende Alternative«, wirbt Horst Grube. Die aus Altholz und Holzabfällen gepressten Blöcke sind zwar etwas teurer als Scheitholz, aber immer noch billiger als Öl. Zwei Kilogramm Holzbriketts haben die gleiche Heizleistung wie ein Liter Öl, kosten aber »nur« 50 Cent. Die Briketts können ebenfalls im Keller gelagert werden.

Artikel vom 05.11.2005