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Jederzeit Leben schützen

Landesversammlung der CDL diskutierte Werte


Kreis Paderborn (WV). In der Landesversammlung der Christdemokraten für das Leben (CDL) begrüßte Landesvorsitzende Odila Carbanje in Paderborn Ehrenvorsitzende Johanna Gräfin von Westphalen und Elmar Brok, Mitglied des Europaparlamantes. In seinem Vortrag »Über den Verlust unserer Maßstäbe« nahm Jürgen Boyxen Stellung zu aktuellen und grundsätzlichen Fragen. Wie Elmar Brok in seinem Grußwort forderte auch er in seinem Vortrag einen neuen Wertedialog in unserer Gesellschaft.
Das Anliegen der CDL, das Leben in allen Phasen zu schützen, stellte er in drei Schritten dar: Abtreibung, Sexualität/Ehe und Familie, politische Dimension. In einer Gesellschaft ohne Transzendenz sei der Schutz des Lebens und die Achtung vor dem Nächsten von reinem Nützlichkeitsdenken geprägt. Frühere Normen sind gefallen, alle sexuellen Beziehungen und Formen der Partnerschaft gelten als gleichwertig, war seine Kritik.
Anschließenden wurde ein neuer Landesvorstand gewählt. Odila Carbanje wurde in ihrem Amt bestätigt, ebenso weitgehend die Mitglieder des bisherigen Vorstands.
Eine sehr lebhafte Diskussion im Landesverband löste die Äußerung des Hamburger Innensenators Roger Kusch (CDU) aus: »Eine Schwangere darf sogar fremdes Leben zerstören, aber der Todkranke darf nicht die Beendigung seines Lebens verlangen.« Mit dieser Feststellung griff Kusch einen offensichtlichen Widerspruch in der deutschen Rechtsprechung auf. Um diesen Widerspruch zu beseitigen, setzt sich der Senator dafür ein, daß nun auch eine Tötung auf Verlangen nach einer Änderung des Strafgesetzbuches nicht mehr strafbar sein solle. Kusch ist der erste führende CDU-Politiker, der diese Richtung vertritt.
Man war in der Versammlung einhellig der Meinung, dass ein bestehendes Unrecht nicht dadurch beseitigt werden kann, indem man ein weiteres Unrecht nur zu Zwecken der Gleichbehandlung hinzufügt.

Artikel vom 04.11.2005