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Armen Kindern eine Freude machen

Oppenweher Frauenhilfe packt Weihnachtspäckchen - Handarbeiten und Spenden

Von Dieter Wehbrink
Oppenwehe (WB). Martha Spreen, Vorsitzende der Oppenweher Frauenhilfe, erinnert sich gern an den Tag, als der Briefträger diese Post brachte. »Wir machen unsere Arbeit ohnehin mit viel Freude. Aber die Dankeskarte, die wir von einem Kind aus Polen erhielten, hat uns doch sehr gerührt.«

Gestern saßen wieder Oppenweher Frauen im Gemeindehaus zusammen, um 50 Pakete für die Aktion »Weihnachten im Schuhkarton« zu packen.
Die Päckchen der Frauenhilfe kommen noch vor Weihnachten wieder armen Kindern in der Welt zugute. »Wir haben etwa 135 Mitglieder, und alle haben das ganze Jahr über gestrickt und gespendet. So können wir neben Spielzeug wieder zahlreiche Schals, Pullover, Strümpfe, Handschuhe, Jacken und Hosen in die Päckchen stecken.«, erzählte Martha Spreen. Die fertigen Pakete gehen zu Elisabeth Stammeier in Westrup, die auf ihrem Hof eine zentrale Sammelstelle unterhält. Von dort werden sie rechtzeitig per Spedition in arme Länder gehen.
Die weltweit größte Geschenk-Aktion für Kinder in Not, die in diesem Jahr zum zehnten Mal stattfindet, ruft wieder dazu auf, Päckchen zu packen, um Kindern eine unvergessliche Weihnachtsfreude zu bereiten.
Seit 1996 findet die in Großbritannien ins Leben gerufene Aktion im deutschsprachigen Raum statt. Mit Hilfe unzähliger Ehrenamtlicher konnte der in Berlin ansässige Projektträger »Geschenke der Hoffnung e.V.« im vergangenen Jahr 406 188 Kinder in elf Ländern auf drei Kontinenten beschenken. Davon lagen neun Empfängerländer im osteuropäischen Raum.
Die Idee der Aktion, deren wichtigstes Anliegen es ist, Hoffnung zu schenken, ist so einfach wie bestechend: Ein handelsüblicher Schuhkarton wird mit Geschenkpapier beklebt, mit Dingen des täglichen Bedarfs und dem, was Kindern Freude macht, gefüllt: Schulsachen wie Hefte, Buntstifte und Lineal oder Hygieneartikel wie Zahnbürste und Kamm sind in den Empfängerländern wahre Schätze. Kleidung, Spielsachen und Süßigkeiten, all das, was Kinderherzen höher schlagen lässt, machen das Päckchen komplett. Mit einem Aufkleber zeigen Päckchenpacker an, für welche Altersgruppe die Geschenke geeignet sind und ob sich ein Junge oder ein Mädchen über das weit gereiste Päckchen freuen darf. Aufgrund strenger Einfuhr- und Zollbestimmungen der Empfängerländer dürfen nur neue Waren und keine gelatinehaltigen Süßigkeiten wie Gummibärchen importiert werden.
Ist der Schuhkarton gepackt, kann er in einer geschulten und registrierten Sammelstelle in Wohnortnähe (Adressen unter www.Geschenke-der-Hoffnung.org) abgegeben werden. Von dort aus geht er über das Berliner Zentrallager in die Empfängerländer. Zur Deckung der Kosten für Transport und Abwicklung empfehlen die Organisatoren der Aktion eine Spende in Höhe von sechs Euro.
An vielen Orten ist die Verteilung in ein weihnachtliches Rahmenprogramm eingebettet. In diesem Kontext bieten die Verteiler vor Ort den Kindern ein Heft mit biblischen Geschichten, kindgerecht erzählt, an. Sollten religiöse oder kulturelle Gegebenheiten eine Weihnachtsfeier oder die Verteilung des Hefts verbieten, wird davon abgesehen. Die Kinder erhalten die Schuhkartongeschenke in jedem Fall, ohne jede Bedingung.
Ob Osteuropa oder West Bank: Die Schuhkartongeschenke sind ein wichtiges Symbol. »Sie zeigen: Irgendwo auf der Welt denkt ein Mensch an dich.«
»Geschenke der Hoffnung e.V.« ist ein christliches Werk mit internationalem Profil, das Menschen in Not hilft und das Evangelium weitergibt. Ziel der Arbeit ist es, Bedürftige, ungeachtet ihres religiösen, sozialen oder kulturellen Hintergrundes, zu unterstützen. Der Verein ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Missionarische Dienste (AMD) im Diakonischen Werk der Evangelischen Kirche Deutschlands (EKD). Er trägt das Spendensiegel des Deutschen Zentralinstituts für Soziale Fragen (DZI), ist Mitglied im Deutschen Spendenrat und darf das Prüfzertifikat der Deutschen Evangelischen Allianz führen.
Übrigens: »Weihnachten im Schuhkarton« ist nicht die einzige Wohltätigkeitsaktion der Oppenweher Frauenhilfe. Am Sonntag, 1. Advent (27. November) wird sie im Gemeindehaus ein Kaffeetrinken für alle Bürger der Ortschaft ausrichten. Beginn ist 14 Uhr. Der Erlös kommt der Kirchengemeinde zugute.

Artikel vom 04.11.2005