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Wasserversorgung sicher

Lichtenauer Brunnen sind nach Sanierung wieder keimfrei

Von Heinz-Peter Manuel
Herbram (WV). Die Trinkwasserversorgung der Stadt Lichtenau ist langfristig gesichert. Einen wesentlichen Beitrag dazu liefern vier Tiefenbrunnen zwischen Herbram und Asseln, aus denen über das Wasserwerk »Buchlieth« Wasser in hervorragender Qualität zu den Abnehmern in Asseln, Ebbinghausen, Grundsteinheim, Hakenberg, Herbram, Iggenhausen, Lichtenau und Dörenhagen gepumpt wird.

Zudem wird Trinkwasser vom Hochbehälter Lichtenau zum Hochbehälter Holtheim in den Versorgungsbereich Kleinenberg/Holtheim gefördert.
Eine Abnahme der Brunnen hat bestätigt, dass alles in Ordnung ist. Das war nicht immer so. Denn vor gut einem Jahr wurden mikribiologische Verunreinigungen in den Brunnen III und IV festgestellt. Brunnen II war schon etliche Jahre außer Betrieb, und es gab wenig Hoffnung, ihn reaktivieren zu können.
Die Hydrogeologen Schmidt & Partner (Bielefeld) haben das Lichtenauer Wasserwerk beraten und vorgeschlagen, die Brunnen durch eine TV-Kamera befahren zu lassen und sie einer geophysikalischen Untersuchung zu unterziehen. Die Erkenntnisse fanden Eingang in ein Sanierungskonzept, das auch die Reaktivierung von Brunnen II vorsah.
Während der Verkeimung musste das Trinkwasser im Hochbehälter Buchlieth desinfiziert werden, zunächst mit Chlorgas, das aber geruchliche Beeinträchtigungen zur Folge hatte. Im Februar wurde die alte Chlorgasdosierungsanlage durch eine Chlordioxid-Dosierung ersetzt. Bei verbesserter Desinfektionsleistung wurde der Chlorgeruch deutlich geringer. »Während der gesamten Zeit wurden die gesetzlichen Vorgaben zur Trinkwasserqualität eingehalten«, betont Bürgermeister Karl-Heinz Wange.
Der Zusatz ist jetzt gar nicht mehr nötig. Das Sanierungskonzept (Investition: 83 000 Euro) wurde umgesetzt. Nach Abschluss der Arbeiten ist das Rohwasser aus den Brunnen III und IV wieder keimfrei. Brunnen II, der mehr als 20 Jahre nicht in Betrieb war, hatte wegen der langen Standzeit zunächst geringe Verkeimungen. Sie wurden durch Spülmaßnahmen beseitigt. »Durch die Hinzunahme des vierten Brunnens ist die Trinkwasserversorgung im Versorgungsgebiet Lichtenau-Nord auf lange Sicht gesichert«, freuen sich die Verantwortlichen. In diesem Jahr werden rund 425 000 Kubikmeter Wasser gefördert. Die Brunnen wären bei Bedarf deutlich leistungsfähiger. Gut 100 000 Kubikmeter fließen nach Dörenhagen.
Seit zehn Jahren kostet ein Kubikmeter Trinkwasser in der Stadt Lichtenau 1,09 Euro. Auch im kommenden Jahr muss der Preis nicht erhöht werden.
In diesem Zusammenhang wies Bürgermeister Wange noch einmal auf eine hohe Quote von nicht angemeldetem Fremdwasser im Abwasserkanal hin. Die Nutzung von Regenwasser, zum Beispiel in Toiletten, sei durchaus erwünscht. Allerdings müssten die Nutzer dann dafür die Abwassergebühr (4,50 Euro/Kubikmeter) zahlen. »Ein Schwarzeinleiten ist kein Kavaliersdelikt und wird von uns künftig wieder verstärkt kontrolliert.«

Artikel vom 04.11.2005