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Eva Kremliczek Rücken gestärkt

Peter Weigel rückt in die Schusslinie

Paderborn (ms). Der in jüngster Zeit von eigenen Genossen stark kritisierten SPD-Fraktionsvorsitzenden im Rat der Stadt Paderborn, Eva Kremliczek, wird der Rücken gestärkt.

»Ein offensichtlich überforderter Stadtverbandsvorsitzender kann seiner Partei nicht mehr helfen, er schadet nur noch.« Mit dieser harten öffentlichen Erklärung sprechen die Mehrheit des Stadtverbandes Paderborn, zahlreiche Ortsvereine und die Mehrheit der SPD-Ratsfraktion dagegen dem SPD-Stadtverbandsvorsitzenden Wolfgang Weigel jegliche Legitimation ab, noch für den Stadtverband das Wort zu ergreifen. Weigel hatte kürzlich mit Rücktrittsforderungen an Kremliczek für Konfrontationen gesorgt.
Dass es Diskussionen in der SPD-Ratsfraktion gibt, die auch zu Rücktritten in der Leitung geführt haben, sei hinreichend bekannt, heißt es in der SPD-Erklärung. Ebenso bekannt sei, dass aus der Fraktion keine personelle Alternative zur bisherigen Vorsitzenden benannt wurde und Eva Kremliczek daraufhin um ihre Bestätigung bat: Die Mehrheit sei knapp gewesen, aber auch eine knappe Mehrheit sei eine Mehrheit. Und angesichts fehlender Gegenkandidaten hätte ein Verzicht auf die Annahme des knappen Votums zu einer führungslosen und damit handlungsunfähigen Fraktion geführt.
»Gleichwohl wird in der Fraktion das Gespräch über die künftige Zusammenarbeit weitergeführt«, heißt es in der Erklärung, unterzeichnet von Josef Hackfort und Claudia Steenkolk, beide stellvertretende Vorsitzende im SPD-Stadtverband; Paul Eggemann, Mitglied des SPD-Stadtverbands; Franz Josef Henze, SPD-Ortsvereinsvorsitzender Schloß Neuhaus; Heiner Grunwald, SPD-Ortsvereinsvorsitzender Wewer; Dieter Dubisch, SPD-Ortsvereinsvorsitzender Dahl.
Der noch amtierende Stadtverbandsvorsitzende Wolfgang Weigel: »Einen Maulkorb gibt es bei mir nicht. Ich lasse mir auch weiter nicht das Wort verbieten.« SPD-Ratsherr Milan Nitzschke aus Wewer verurteilte gestern »die öffentliche Schlammschlacht« der Genossen. Sie diene nicht der Verständigung zwischen Partei und Fraktion.

Artikel vom 04.11.2005