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Fünf Fragen an . . .

Dennis Laumann (TV Werther)

Als Tabellendritter mit 9:3 Punkten ist TV Werther hervorragend in die Handballlandesliga-Saison gestartet. Besonders die 5:1 Auswärtspunkte aus schweren Spielen in Brockhagen, Isselhorst und Hörste sind wertvoll. Um diese Ausgangsposition auszubauen, will die Crew um Dennis Laumann Sonntag auch das Derby gegen dessen abstiegsbedrohten Stammvereins Spvg. Versmold gewinnen. Vor der Partie sprach WB-Redakteur Gunnar Feicht mit dem 26-jährigen Mittelmann des TV Werther.

Abgesehen von der unglücklichen Heimniederlage gegen Steinhagen hat TV Werther bisher hervorragend abgeschnitten. Was ist diese Saison für Euch drin?Dennis Laumann: Wir wollen TuS Brockhagen und Spvg. Steinhagen an der Spitze so lange ärgern, wie es geht. Zu Saisonbeginn hatte ich auch Everswinkel und Ibbenbüren auf der Favoritenrechnung, aber die Altkreisteams scheinen doch stärker zu sein. Unter diesem Aspekt ist auch unser Unentschieden vom ersten Spieltag in Brockhagen wertvoll, obwohl wir da sogar hätten gewinnen können. Wenn wir verletzungsfrei bleiben, müssten wir uns unter den ersten Fünf halten können.
Nach dem Verbandsliga-Abstieg 2004 habt ihr in der Parallelstaffel mit Platz 7 und 27:25 Punkten nicht gerade begeistert. Welche Rolle spielt der Wechsel in die viel attraktivere Staffel 2 für Euren Leistungsaufschwung?Laumann: Es ist ein Riesenunterschied, ob man - wie gegen Steinhagen - vor 400 Zuschauern spielt oder - wie oft in der vergangenen Saison - vor 50, 60. Zwar will man jedes Spiel gewinnen, aber in der anderen Klasse waren wir gewissermaßen eine Randerscheinung. Jetzt spürt man einen viel größeren Anreiz. Die Liga ist ständig im Gespräch. Letztens habe ich in Bielefeld die Brockhagener Jens Baumhüter und Lars Deppe getroffen - da wurde erstmal ausgiebig die Lage an der Spitze diskutiert.
Nach Deinem Wechsel aus Versmold zum TV Werther seid Ihr im ersten Jahr aus der Verbandsliga abgestiegen. Hat sich die Entscheidung für Dich dennoch als richtig erwiesen?Laumann: Auf jeden Fall. Ich war in Versmold als Deckungsspezialist abgestempelt, habe das moniert, aber trotzdem nicht mehr Spielanteile im Angriff bekommen. Deshalb bin ich auf Jens Großpietsch zugegangen, und er hat mir in Werther die Möglichkeit gegeben, nach Falk von Hollens Weggang auf der Mittelposition meine Chance zu nutzen. Trotz des Abstiegs war das mit Blick auf die gesamte Zeit in Werther der optimale Schritt: Ich habe mich handballerisch weiterentwickeln können, außerdem ist das menschlich eine grandiose Truppe.
Vor dem Duell Werther gegen Versmold trennen beide Teams nach nur sechs Spieltagen in der Tabelle schon sieben Punkte. Besteht die Gefahr, den Gegner zu leicht zu nehmen?Laumann: Ich rechne trotz des großen Abstands in der Tabelle mit einem ganz heißen Spiel. Ich kenne Versmolds Trainer Detlef Hein, und der wird gerade nach dem verkorksten Spiel gegen Hörste die richtigen Worte finden, um seine Mannschaft aufzurütteln. Versmold steht mit dem Rücken zur Wand, wird diesmal bis zum Umfallen fighten.
Wie beurteilst Du die Chancen Deines ehemaligen Klubs mit Blick auf den Klassenerhalt?Laumann: Die prekäre Lage tut auch mir weh. Es wird sehr schwierig für die junge Mannschaft, weil es kaum möglich ist, eine so starke Rückrunde wie im Vorjahr zu wiederholen. Wenn man erst unten steht, wird der Rucksack immer schwerer, das weiß ich aus meinem Wertheraner Verbandsliga-Jahr. Für Versmold geht's nur über den Kampf und eine schnelle Steigerungsfähigkeit der jungen Leute.

Artikel vom 04.11.2005