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»Puppenhaus« schließt die Pforten

Umfeld bietet traditionsreichem Lädchen keine dauerhafte Perspektive

Von Annemarie Bluhm-Weinhold
Steinhagen (WB). Eine Institution schließt ihre Pforten: das »Puppenhaus«. Zum 31. Dezember geben die beiden Inhaberinnen Christa Flöttmann und Karin Klußmann das traditionsreiche Geschäft im Brinkhaus auf. Ein Schritt, den sie sehr bedauern. »Aber das Umfeld stimmt hier einfach nicht mehr«, erklärt Karin Klußmann.

Dass mehr und mehr Geschäfte schließen und Ladenlokale leer stehen, das macht sich auch im »Puppenhaus« zunehmend negativ bemerkbar: »Die Laufkundschaft fehlt«, so Karin Klußmann im Gespräch mit dem WESTFALEN-BLATT. Die Post, das Reformhaus, das City-Kaufhaus Herkströter nennt sie ganz konkret Geschäftsaufgaben der vergangenen Jahre, die auch dem »Puppenhaus« weniger Kundenfrequenz beschert hätten. »Je mehr Geschäfte da sind, umso besser. Je mehr zu machen, umso mehr bedeutet das den Tod für die zurückgebliebenen«, sagt Christa Flöttmann. Die wirtschaftliche Perspektive ihres Geschäfts wurde auf Dauer gesehen mehr und mehr problematisch.
Und ein Nachfolger in dem Lädchen, das für stilvolles Kunstgewerbe ebenso wie für Spielzeug, Schmuck und Tee bekannt ist, war kurzfristig nicht in Sicht. 1979 eröffneten Mechthild und Günter Vogt das Geschäft am Kirchplatz 8 (heute Goldschmiede Strüwe) - und wegen seiner Größe nannten sie es »Puppenhaus«. 1983 dann der Umzug ins damals frisch sanierte Brinkhaus. Von Anfang an dabei war Christa Flöttmann, 1995 kam Karin Klußmann dazu. Und nach dem Rückzug der Vogts übernahmen die beiden Frauen 2001 als Inhaberinnen den Laden.

Artikel vom 05.11.2005