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Eine chaotische Beschilderungslogik

Neues Wegweisungskonzept im Stadtentwicklungsausschuss vorgestellt

Von Felix Quebbemann
(Text und Foto)
Espelkamp (WB). »Es ist ziemlich chaotisch.« Mit diesen Worten kommentierte Dipl.-Ing. Heinz Mazur von der PGT Planungsgemeinschaft Dr.-Ing. W. Theine, in der Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses das derzeitige Wegweisungssystem in der Stadt Espelkamp.

Die Beschilderungslogik werde nicht durchgängig gehalten. Darüber hinaus gebe es viele unterschiedliche Gewerbegebietsnamen und Gewerbegebiete, die auf verschiedenen Wegweisern unterschiedlich ausgezeichnet sind. »Es ist sehr schwierig für Ortsunkundige, sich zurechtzufinden. »Die Führung der Wege stimmt zudem nicht mit dem Hauptstraßennetz überein«, so Mazur.
Als verwirrend bezeichnete er auch die weißen Schilder innerhalb des Stadtgebietes und er beklagte, dass große Wegweiser mit vielen Informationen sehr verwirrend auf den Suchenden wirken würden.
Nach dieser Bestandsaufnahme schlug Mazur den Ausschussmitgliedern einige Varianten vor, wie denn das Wegweisungskonzept in der jungen Stadt im Grünen übersichtlicher gestaltet werden kann. Hierzu erklärte er, dass von der Zielkennung bis zum Ziel eine durchgängige Beschilderung notwendig sei. Er bezeichnete dies als Zielspinne. »Das Beschilderungsprinzip muss ein ineinander greifendes System sein und fängt am Ortsschild oder sogar noch vor diesem an«, erläuterte er den Ansatz.
Wichtig sei es, dass auch die Innenstadtwegweisung klar festgelegt sei. »Die Leute müssen sofort wissen, wie man zur Stadtmitte gelangt.« Darüber hinaus müsse ein klares, stadtnahes Parkleitsystem geschaffen werden.
Anschließend erläuterte Mazur vier Wegweisungskonzepte, die für Espelkamp in Frage kämen. Demnach sieht eine Variante vor, die Industriegebiete nach Himmelsrichtungen zu benennen. Dieses jedoch stimme nicht mit dem Ratsbeschluss überein, betonte Mazur. Dennoch sei diese Möglichkeit eine sehr übersichtliche. Eine andere Variante würde die derzeitigen Namen der Industriegebiete so belassen. Gemein hätten diese beiden Konzepte, dass zahlreiche weißen Schilder innerhalb des Stadtgebietes weichen würden, ohne dass die Logik verloren ginge.
Bezüglich der Innenstadt sprach sich Mazur dafür aus, dass alle Fahrzeuge zunächst in das Herz der Stadt, die Breslauer Straße, geleitet werden müssten. Vor der Innenstadt müsse dann eine Wegweisung zu den Parkplätzen leiten.
Darüber hinaus legte der Ingenieur auch noch einen Entwurf für Firmenschilder vor, so dass der Ortsunkundige in den jeweiligen Industriegebieten sofort wisse, wo sich welche Firma befindet.
Bürgermeister Heinrich Vieker sowie die Ausschussmitglieder hörten sich die Ausführungen an und werden nun über die verschiedenen Varianten in den Fraktionen beraten. Am 20. Dezember, bei der nächsten Ausschuss-Sitzung, solle dann entschieden werden, welche Variante in die Bürgerbeteiligung geht. Vieker machte zudem noch den Vorschlag, über eine Erneuerung der Begrüßungswegweiser nachzudenken, wenn die Stadt Espelkamp »schon ein modernes Antlitz« haben wolle.
Ein anderes Thema sprach Herbert Klingel (CDU) an. Er lobte das schnelle Handeln einer Passantin, die am vergangenen Wochenende mehrere Randalierer in der Innenstadt beobachtet hatte. »Sie hat mit ihrem Handy die Polizei gerufen, die dann ohne Blaulicht kam und die Randalierer festnehmen konnte. So muss es gemacht werden«, sagte Klingel. Sie habe die Randalierer nicht durch Schreie auf sich aufmerksam gemacht, sondern überlegt gehandelt. »Die Frau hat einen Orden verdient.«

Artikel vom 04.11.2005