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HCE: Nachdenken
im Nieselregen

Handball: VfL fährt die Krallen zu spät aus

Von Alexander Grohmann
Bad Oeynhausen (WB). Das Geschenk wurde nicht ausgepackt. Einen freien Tag hatte Joachim Sproß seinen Spielern als Prämie für einen Sieg gegen Teutonia Riemke versprochen. Dass am Feiertag dann schließlich doch trainiert wurde, hatten sich die Handballer des HCE Bad Oeynhausen slebst eingebrockt. Nach der 30:35-Heimpleite gegen Riemke war Schwitzen angesagt.

Und zwar an der frischen Luft. Da alle Hallen blockiert waren, scheuchte Sproß die Oberliga-Handballer unter freiem Himmel bei Nieselregen. »Das tat mal ganz gut«, so der Coach.
Der hatte sich über den Auftritt gegen Riemke richtig geärgert. »Das war völlig schlecht«, so Sproß, der nur Jens Limbach und Sebastian Krone aus der Kollektiv-Kritik ein wenig heraus nahm.
Das HCE-Spiel war an diesem Tag eine einzige Enttäuschung. Dabei hatte Sproß auf die Gefahr hingewiesen, Riemke bloß nicht zu unterschätzen. Der Trainer war dann aber auch selbst ein bisschen überrascht, wie stark der Gast im Schulzentrum Nord auftrumpfte: »Dass sie so gut sind, hätte ich auch nicht gedacht.«
Beim HCE stimmte dagegen so gut wie gar nichts. Sproß hofft jetzt, dass man den Schalter schnell wieder umlegen kann. »Wir müssen schneller auf den Beinen sein und den Kopf frei haben, dann klappt es auch wieder mit attraktivem Handball«, sieht der Trainer nicht schwarz.
Unzufrieden war auch Helmut Bußmeyer: Der Trainer des VfL Mennighüffen hatte sich von der Reise nach Ferndorf mehr als die verdiente Niederlage versprochen. Vier Punkte beträgt der Rückstand jetzt schon auf die Spitze. Eine ganz schöne Hypothek, zumal die Stolpergefahr beim Spitzenreiter zurzeit gegen Null tendiert. »Die Gefahr ist da, dass Nordhemmern einsam seine Kreise ziehen wird«, betont Bußmeyer. Dessen Team fuhr erst in der Schlussphase in Ferndorf die Krallen aus - und hätte mit dem Endspurt beinahe noch das Spiel gedreht. Der nächster Gegner heißt TSG Altenhagen/Heepen. Der VfL wird bestens vorbereitet ins Spiel gehen: Bußmeyer saß beim eindrucksvollen TSG-Sieg gegen Oberlübbe (33:29) als »Spion« auf der Tribüne.

Artikel vom 03.11.2005