03.11.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

»Multi-Halle«:
Standort mit
Sinn gefragt

Drei Alternativen noch im Rennen

Von Manfred Schraven
Paderborn (WV). Das war wie »ein Tod auf Raten«. Was zu Beginn des Jahres mit viel Optimismus und lautem Hallo in die Welt gesetzt wurde, ist jetzt zu Grabe getragen worden: Die Multifunktionshalle am Schützenplatz ist begraben, das ehrgeizige Projekt an sich aber nicht gestorben.

Gesucht wird mit Hochdruck ein neuer Standort. Vier sollen dafür noch in Frage kommen, hieß es aus der jüngsten Aufsichtsratssitzung der Stadthallen-Betriebsgesellschaft. Die Vorgaben bleiben: Die Multifunktionhalle soll weiter auf 7000 bis 8000 Stehplätze oder 3000 bis 4000 Sitzplätze ausgerichtet sein. In Frage gestellt ist heute aber, ob die am Schützenplatz angedachten 4000 Quadratmeter ausreichen Der Charme des Standortes Schützenplatz lag schließlich in der Anlehnung an den dort vorhandenen Kapazitäten. Zur Erinnerung: Die Initialzündung für den Bau einer Multifunktionshalle kam schließlich durch den Wunsch des Vorsitzenden der Geschäftsführung von Wincor Nixdorf, Karl Heinz Schiller, der dringend nach einem neuen Standort für die alljährliche IT-Leistungsschau »Wincor World« suchte, die bis dato auf einer Fläche von 10 000 Quadratmetern auf dem Firmengelände Welle durchgeführt wurde. Eins ist klar: Alle alternativen Standorte werden am Lärmschutz gemessen. Die Nutzung der Halle müsse auf jeden Fall auch nach 22 Uhr möglich sein, ist die vorherrschende Meinung in Politik und Verwaltung.
Da mag man sich in den Entscheidungsgremien noch so bedeckt halten: Nachdem der Standort Florianstraße ohnehin nur als Schildbürgerstreich eingestuft werden kann (hier wären allein die Immissionsauflagen schon größer als am Schützenplatz), reicht ein Blick auf den Stadtplan, um die verbleibenden Quartiere abzustecken: Da wäre zum einen das Umfeld des neuen Stadions. Hier liegt der besondere Reiz jenseits der Paderborner Straße. Was sollte Wincor-Chef Stiller eigentlich gegen eine »Messehalle« direkt nebenan haben? Dazu Parken auch auf der ehemaligen Deponie . . . Die Anwohner, die heute schon über das Stadion klagen, werden es nicht gerne hören.
Der ideale Standort schon zur ersten Stunde war für viele Politiker das Balhorner Feld: Im Bereich zwischen B 1 und Hella ist dem Anschein nach noch reichlich Platz. Bleibt noch als Allzweckwaffe das Gewerbegebiet Mönkeloh. Zumindest gebe es hier kein Lärmproblem.

Artikel vom 03.11.2005