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Turbulente Intrigen um das Erbe

Eskari-Laienspielschar bringt »Dat Hörrohr« auf die Theater-Bühne

Von Wiebke Helmich
Espelkamp (WB). Für viel turbulente Heiterkeit hat am vergangenen Wochenende die Komödie »Dat Hörrohr« gesorgt. Der Laienspielschar des Espelkamper Kameradschaftsrings (Eskari) ist es vortrefflich gelungen, die Geschichte um einen schwerhörigen Opa (gespielt von Heinz Helm), der sich jedoch von seinen Verwandten nicht hinter das Licht führen lässt, auf die Bühne des Neuen Theaters zu bringen.

Opa Meiners ist ein schwerhöriger Mann, der nur noch mit Hilfe eines alten Hörrohrs etwas verstehen kann. Und sein Sohn Jochen (Uwe Klicker) sowie dessen zweite Frau Bertha (Anita Schmidt) sind guter Dinge, dass ihnen der schwerhörige Mann so schnell wie möglich den Hof als Erbe überschreiben wird. Wenn sie es denn nur clever anstellen. Schnell wird ein Notar bestellt, der alles in die Wege leiten soll. Voller Vertrauen in seinen Sohn und die Schwiegertochter -Êdie sich ja immer »so gut um ihn gekümmert haben« -Ê hat Opa Meiners zunächst auch gar nichts dagegen einzuwenden.
Doch wie es sich für eine Komödie gehört, wird der Plan nicht ohne Probleme umgesetzt. In dem plattdeutschen Dreiakter von Karl Bunje bestimmen familiäre Intrigen und ein wirres Gegeneinander unter Verwandten das Bild.
Herrlich inszeniert wurde dieses Spiel von der Laienspielschar in insgesamt drei Vorstellungen aufgeführt. Es war ein Spaß für Jung und Alt.
Wie sollte es anders kommen, der scheinbar perfekte Plan der geldgierigen Schwiegertochter Bertha und ihres Mannes geht nicht auf. Sie reden ganz offen über ihre Pläne, schließlich hört Opa »eh nichts mehr«.
Was sie jedoch nicht wissen ist, dass die Enkeltochter Elke (Astrid Meier) und der Knecht Bernd (Achim Meier) dem alten Mann helfen und ihm ein neues Hörrohr besorgen -Êdiese Mal mit Elektronik. Schnell durchschaut Opa Meiners, jetzt mit Hilfe seines »Superhörrohrs«, das Spiel der Schwiegertochter Bertha, aber das gibt er natürlich nicht zu verstehen.
Es kommt schließlich, wie es kommen muss. Am Ende siegt die Gerechtigkeit: Bertha und Jochen erben den Pflichtteil -ÊElke und Bernd den Rest.
Wie auch schon in den vergangenen Jahren begeisterten die Laienspieler des Eskari ihr Publikum. Für die tolle Leistung ernteten sie viel Applaus. Einstudiert haben die Männer und Frauen das Stück unter der Leitung von Heinz Winkelmann. In der Vorstellung am Sonntagnachmittag gab es in der Pause wie gewohnt Kaffee und Kuchen.

Artikel vom 01.11.2005