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TuS-Spaziergang - GWD vor Aus

Ungleiche Hürden in der 3. Runde des DHB-Pokals - GWD II Dritter im Bunde

Lübbecke/Minden (Les/Kru). Die drei Vertreter des Handballkreises Minden-Lübbecke, der TuS N-Lübbecke sowie GWD Minden I und II, sind heute und morgen am DHB-Pokal-Ball. In der 3. Runde des Wettbewerbs sind die Bundesligisten auswärts am Start. Doch während der TuS N-Lübbecke am Mittwoch die relativ leichte Aufgabe beim Oberligisten SV Beckdorf (Nordseeliga) zu absolvieren hat, steht GWD heute vor der schier unüberwindbaren Hürde beim SC Magdeburg. Die Mindener Reserve erwartet am Mittwoch Zweitligist SG Solingen.

Vom Papier her ist eigentlich alles klar. Erstligist TuS N-Lübbecke dürfte problemlos eine Runde weiter kommen. Vier Klassen trennen den Erstligsiten und den Oberligisten vorneinander. Doch der Spitzenreiter der Oberliga Nordsee (13:1) ist voller Ehrgeiz, sieht die Begegnung gegen den schier übermächtigen Goliath vom Wiehen als das Spiel des Jahrhunderts und kommt durchaus mit Empfehlungen. So schalteten die Nordsee-Helden im laufenden Wettbewerb bereits den Regionalligisten VfL Gladbeck aus. Trainer Jonas Kaucikas, einst übrigens Torwarttrainer von TuS-Keeper Torsten Friedrich (vor 15 Jahren beim damaligen Zweitligisten Eintr. Hagen), stellt fest: »Wenn Nettelstedt gegen uns so spielt wie gegen den HSV Hamburg, dann haben wir natürlich keine Chance. Aber wenn sie ein bisschen nachlässig sind, sind wir im Vorteil. Denn wir können nicht verlieren.« Übrigens: Ex-Bundesligaspieler Stefan Völkers (Post Schwerin), eigentlich beruflich unabkömmlich bei seinem neuen Arbeitgeber »AIRBUS« wird extra für diese Begegnung in der absolut ausverkauften Halle »Auf dem Delm« eingeflogen. Der Linkshänder habe, so heißt es, den Verein mit seinen Toren fast im Alleingang an die Tabellenspitze geballert.
Der TuS N-Lübbecke wird den Oberligisten nicht auf die leichte Schulter nehmen. »Die Mannschaft macht einen begeisterungsfähigen Eindruck,« fasst TuS-Coach Jens Pfänder seine Beobachtungen zusammen und will mit seinen Mannen die normale Vorbereitung wie auf ein Ligaspiel durchziehen.
Das Spiel in Beckdorf ist seit Wochen ausverkauft. Der TuS-Live-Ticker berichtet wie gewohnt.
Ungleich schwerer sind die Aufgaben, die den beiden Mannschaften von GWD Minden bevorstehen, wobei es durchaus sein könnte, dass die kuriose Konstellation entsteht, dass das Bundesligateam ausscheidet und sich die Reserve noch im Topf der verbliebenen 16 Teams befindet. Doch die Mannen von Bert Fuchs müssen schon einen Sahnetag erwischen, um am Mittwoch in Dankersen gegen Zweitligist SG Solingen zu bestehen.
Sehr viel aussichtsloser ist die Aufgabe, die der »Ersten« bevorsteht. Sie läuft heute um 19.30 Uhr in der Bördelandhalle auf und muss versuchen, die Niederlage gegen den SC Magdeburg nicht ausufern zu lassen. »Bloß kein Debakel« muss die Devise lauten, denn mit Snorri Gudjonsson muss Trainer Richard Ratka auf seinen Spielmacher verzichten. Der kam mit einer Oberschenkelprellung vom Lehrgang aus Island zurück. »Er sollte am Sonntag im viel wichtigeren Spiel gegen Delitzsch aber wieder dabei sein«, gibt der GWD-Coach gleich Entwarnung. So gesehen dürfte der heutige Ausflug ins zwei Stunden entfernte Magdeburg wohl in erster Linie als Bewegungstheraphie unter Wettkampfbedingungen nach der spielfreien Pause sehen.

Artikel vom 01.11.2005