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Feierliche Übergabe

Gedenkstein und Uhr in Dielingen an ihrem Platz

Dielingen (kör). Die Dielinger Kirchengemeinde feierte am Sonntag in einem Festgottesdienst die Restaurierung ihrer alten Kirchturmuhr und die Einweihung eines Ehrengedenksteins für die alte Begräbnisstätte auf dem Kirchhof.

Die St. Matthias Bruderschaft zu Dielingen hatte sich dieser zwei Projekte angenommen und es so ermöglicht, dass die alte Turmuhr aus dem Jahre 1866 saniert wurde. Statt auf dem Boden steht sie nun unten im Turmeingang der Kirche. Der Ehrengedenkstein soll an die 1000 Jahre erinnern, in denen die Verstorbenen des alten großen Kirchspiels Dielingen direkt an der St. Marienkirche bestattet wurden.
In seiner Begrüßung im Festgottesdienst freute sich Werner Bahnemann, der so genannte »Knecht« der Bruderschaft, über diesen glücklichen Tag. Auch Wilfried Thünemann, Mit-Initiator der Uhr-Restaurierung, betonte in seiner Ansprache seine Freude darüber, dass die alte Uhr vor dem endgültigen Verfall gerettet werden konnte.
Etwa ein Jahr habe die Restaurierung dieses Relikts aus alten Zeiten gedauert und ohne die Hilfe des Ausbildungszentrums der ZF Lemförder Fahrwerktechnik wäre die Aufgabe gar nicht zu bewältigen gewesen, sagte Thünemann.
Pastor Michael Behning stellte in seiner Predigt die Frage, »ob wir in unserer Zeit überhaupt noch wahrnehmen, was uns die Stunde schlägt.« »Nehmen wir die Glocken noch als Aufforderung, in die Kirche zu gehen und uns der Botschaft des Christentums zuzuwenden?«, wollte er wissen. Die Zeit verrinne und nur mit der tröstlichen Gewissheit des Lebens nach dem Tode könne man im »Schatten unserer Vergänglichkeit« überhaupt leben und hoffen.
Nach dem Gottesdienst ergriff Fritz Meyer, Presbyter der St. Marien-Kirche, ehemaliger Bau-Kirchmeister und Mit-Initiator der Uhrenreparatur, das Wort, um allen Helfern für ihre Unterstützung zu danken: »Ich hoffe, dass es auch in der Zukunft noch Leute geben wird, die sich um solche wichtigen Dinge wie Tradition und althergebrachte Relikte kümmern, und die damit ein Stück Kirchengeschichte, ein Stück unserer Geschichte, bewahren.«
Die Gemeinde war anschließend herzlich eingeladen, der Enthüllung des Gedenksteins vor dem Kirchtor beizuwohnen. »Dieser Stein soll zum Erinnern anregen. Das steckt schon in dem Wort Denkmal. Denk mal dran, denk mal nach«, erklärte Pastor Behning.
Ein herzliches Dankeschön von der ganzen Kirchengemeinde Dielingen ging an die Bruderschaft St. Matthias, die, so hieß es, mit ihrer Stiftung einen sehr wichtigen Beitrag zur Glaubensstärkung geleistet habe.

Artikel vom 01.11.2005