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220 Jahre altes Fachwerkhaus
erstrahlt in nagelneuem Glanz

Landwirt Marc Wittenbrock (31) hat Kötterhaus aus dem Jahr 1748 liebevoll restauriert

Von André Best
Halle-Hesseln (WB). In dem alten Fachwerkhaus lebte vor 220 Jahren der Kötter mit seiner Familie und gleich nebenan drei Kühe und drei Schweine. Heute erstrahlt das Haus an der Brackweder Straße in neuem Glanz.

Der selbstständige Landwirt Marc Wittenbrock aus Hesseln ließ das Fachwerkhaus restaurieren. In liebevoller Kleinarbeit ist ein Traum aus altem und neuen Fachwerk entstanden.
Das Gebäude ist 1784 als Kötterhaus für den Hof Oberlohmann errichtet worden. Trotz seiner Lage gehörte er aber nicht zum Hof Wittenbrock, der ja unmittelbar nebenan liegt und durch das überdimensionale Frühstücksei an der B 68 berühmt wurde.
Marc Wittenbrock erwarb das Zweiständerhaus vor ein paar Jahren von den Erben des Hofes Oberlohmann. Im August 2004 startete der 31-Jährige mit der aufwändigen Restaurierung. Die alten Fachwerkgemäuer wurden vom Lehm- und Bruchsteinmauerwerk befreit. Das Haus drohte dadurch einzustürzen. Stück für Stück musste das Fachwerk durch Latten und Balken zusätzlich gesichert werden. Die Überarbeitung und Erneuerung des Eichenfachwerks übernahm der Borgholzhausener Zimmereibetrieb Schürmann und dessen Inhaber Gerald Dübber.
Ein Jahr später ist ein Haus entstanden, dass nicht nur für Fachwerkliebhaber ein echtes Schmuckstück ist. »Wir haben uns bemüht, so viel wie möglich altes Holz und altes Baumaterial wie zum Beispiel die historischen Sandsteine wiederzuverwenden«, sagt Marc Wittenbrock. Auch das Innenfachwerk und die Balkenlage erinnern an frühere Zeiten. Neu sind Dinge wie die Fundamente, die Gefache, Dachpfannen usw. Innen hat Marc Wittenbrock darauf geachtet, dass die Materialien zum Haus passen: Fliesen im Natursteinstil, Treppe und Türen in massiver Eiche mit historischen Beschlägen, Sprossenfenster.
Zum 1. Dezember dieses Jahres ist das alte Kötterhaus bezugsfertig. Es soll als Einfamilienhaus vermietet werden. Das Haus bietet Platz auf etwa 200 Quadratmetern Wohnfläche. Dort, wo früher Schweine und Kühe lebten, befindet sich ein Büro mit separatem Eingang und Dusche/WC, das auch als Einliegerwohnung genutzt werden kann. Technisch ist das Haus mit einem nagelneuen Objekt zu vergleichen. Fußbodenheizung (Gas), Gebäudedämmung, nagelneue Bäder - auf all diese Dinge können sich die Bewohner freuen. Die vier Meter hohe Decke sorgt im Erdgeschoss für ein prächtiges Wohnklima. Der große Garten ist nach Südwesten ausgerichtet. Zum Haus gehört noch ein großes Doppelcarport und ein Schuppen. Schön ist auch der gemauerte Brunnen im Garten. Mit alten Sandsteinen werden noch Trockenhochbeete entstehen.
Interessierte Mieter können sich an Marc Wittenbrock unter der Telefonnummer 0 52 01 / 66 85 30 wenden.

Artikel vom 01.11.2005