03.11.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Wenig Interesse am
Ganztagsbetrieb

Ausschuss diskutiert Ergebnisse der Umfrage

Stemwede (ni). Das Ergebnis der zweiten Elternbefragung zur »Offenen Ganztagsgrundschule« aus dem Monat März liegt vor und wurde gestern im Schulausschuss der Gemeinde Stemwede vorgestellt. Insgesamt interessieren sich im Rahmen der ersten Befragung lediglich neun Prozent der Eltern der Grundschulkinder für das Angebot einer »Offenen Ganztagsgrundschule«.

Bei der zweiten Befragung, die im September/Oktober stattfand, kamen weniger als die Hälfte (47,72 Prozent) der Fragebögen in die Schulen zurück. In der Grundschule Haldem sogar nur etwa 37 Prozent. Den größten Rücklauf bei den Fragebögen gab es in Westrup mit etwa 55 Prozent.
Entscheidend war die zentrale Frage nach dem tatsächlichen Betreuungsbedarf ab dem Schuljahr 2006/07: Hier sprachen sich 52 von 272 Eltern für einen Bedarf an den vier Grundschulen Stemwedes aus. Schule von 8 bis 13 Uhr wünschten sich 19 Eltern, die »Offene Ganztagsgrundschule« 33 Eltern. Pro Schule würde dies etwa zehn bis 15 Kinder aller Klassenstufen, bevorzugt aber der ersten und zweiten Klassen, bedeuten.
Dabei gliedert sich der Bedarf zusätzlich noch in unterschiedliche Zeiträume auf, so dass - laut Umfrage - etwa an der Grundschulen Westrup und Levern, wo die Eltern den größten Bedarf bekundeten, jeweils nur elf beziehungsweise zwölf Interessenten für die »Offene Ganztagsgrundschule« vorhanden sind.
Noch deutlicher wird das mangelnde Interesse der Eltern bei der Frage »Wann wird die Betreuung benötigt?«. Aufgegliedert nach Wochentagen bleiben pro Schule nur bis zu maximal vier Kinder pro Wochentag übrig. Insgesamt sprachen sich 44 von 56 überhaupt interessierter Eltern für eine Betreuung an allen Wochentagen von Montag bis Freitag aus.
Auch bei der Frage nach der Notwendigkeit einer Betreuung der Kinder in den Schulferien äußerten sich die befragten Eltern überwiegend gegen ein solches Angebot. Von den 55 Interessenten für die Offene Ganztagesgrundschule in ganz Stemwede stimmten nur 22 für ein entsprechendes Angebot in den Schulferien.
Bei der Frage nach der Art der Förderangebote in der Betreuungszeit war der überwiegende Teil der Interessenten für Hausaufgaben, gefolgt von Sport, Musik und Kultur.
Unter »Anregungen und Wünsche« sprach sich ein Teil der Eltern dafür aus, bestehende Betreuungsangebote beizubehalten (Westrup). In Oppenwehe wünschen sich Eltern längere, beziehungsweise flexiblere Betreuungszeiten. In Levern sei ein qualitativ gutes Mittagessen wünschenswert, so einige Bemerkungen auf den Fragebögen.
Der Erlass des Ministeriums für Schule, Jugend und Kultur beschränkt lediglich die Gruppenstärke bei der Offenen Ganztagsgrundschule auf maximal 25 Schüler. Da aber für die Errichtung einer Ganztagsgrundschule auch bauliche Veränderungen und damit umfangreiche Investitionen notwendig sein würden, müsste die Gemeinde Fördermittel beatragen. Zum Erhalt der Mittel sind aber - laut Erlass - mindestens 25 Schüler pro Betreuungsgruppe notwendig.

Artikel vom 03.11.2005