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Geburtsstätte vieler Lichtenauer

Markantes Lichtenauer Gebäude muss einem neuen Projekt weichen

Lichtenau (WV). Seit Mitte Oktober wird ein Wahrzeichen von Lichtenau, das alte Krankenhaus an der Driburger Straße, abgerissen, das fast 100 Jahre Bestand hatte. Ende des 19. Jahrhunderts vererbte die Witwe Therese Huck, geb. Fischer, der Katholischen Kirchengemeinde St. Kilian ihr gesamtes Vermögen, mit der Auflage, für Arme, Alte und Kranke ein Haus zu bauen.

Am 25. Oktober 1908 konnte aufgrund der Stiftung das neu erbaute Krankenhaus seiner Bestimmung übergeben werden. Zum Bedauern vieler Lichtenauer, die dort das Licht der Welt erblickten und darin gesund gepflegt wurden, musste das Krankenhaus 1976 aufgegeben werden, da es den Anforderungen eines modernen Krankenhauses nicht mehr entsprach. Mit dieser Auflösung zogen sich auch die Franziskanerinnen von Salzkotten aus Lichtenau zurück. Anschließend wurde das Krankenhaus zu einer Wohnstätte für geistig behinderte Menschen und erhielt den Namen St. Kilians Wohnheim. Auf dem Gelände des alten Krankenhauses wurde inzwischen ein neues Behindertenwohnheim erbaut, das bereits von den Behinderten des alten Wohnheimes bezogen worden ist.
An Stelle des abgerissenen Gebäudes soll ein neues entstehen, das »Selbstbestimmtes Wohnen im Alter« zum Ziel hat. Mit diesem Zweck wird der ursprüngliche Auftrag der Hueck-Fischerschen Stiftung neu verwirklicht. Dieses selbstbestimmte Wohnen soll älteren Menschen ermöglichen, in Gemeinschaft mit anderen, in Sicherheit und entsprechender Pflege leben zu können. Gedacht ist hierbei an ein Haus, in dem die Bewohner sowohl in ihren eigenen Räumen mit jeweils einer Nasszelle als auch in Gemeinschafträumen sich aufhalten können. In ihre eigenen Wohnräume können sie sich nach individuellem Bedarf zurückziehen, aber auch das Gemeinschaftsangebot wahrnehmen oder auch nicht. Die Wohnräume in der Größe von etwa 20 bis 22 Quadratmetern plus Nasszelle für Einzelpersonen - für Ehepaare entsprechend größer - werden vermietet und können bis zum Lebensabend bewohnt werden, auch, wenn ein eventueller Pflegefall eintritt; die Pflegekosten hierfür werden dann von der gesetzlichen Pflegeversicherung übernommen.
Damit dieses Projekt möglichst bald verwirklicht werden kann, braucht es dazu ein verbindliches Interesse von zukünftigen Bewohnern. Vorgesehen ist zunächst ein Gebäude mit acht Wohnungen, das aber bei höherem Bedarf bis zu 16 Wohnungen erweitert werden kann.
Der Baubeginn diese Projektes soll schon im Jahre 2006 erfolgen. Für nähere Auskünfte stehen zur Verfügung: Kath. Pfarramt Lichtenau, Ruf 05295/98560, Stadtverwaltung Lichtenau, Ruf 05295/8930, Caritaskonferenz Lichtenau, Ruf 05295/619, und Hueck-Fischersche Stiftung, Ruf 05295/1203.

Artikel vom 04.11.2005