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Rückendeckung
kommt aus
Detmold

Betriebshilfsdienst zieht Bilanz

Delbrück/Hövelhof/Wewelsburg (eB). Rückendeckung von politischer Seite und positive Geschäftszahlen: Die Generalversammlung des Betriebshilfsdienst und Maschinenring Paderborn-Büren entwickelte sich zu einem Sonnenstrahl am düsteren Landwirtschaftshimmel. Dafür sorgten Geschäftsführer Willi Pauli und Regierungspräsidentin Marianne Thomann-Stahl.

»Wir konnten das hervorragende Ergebnis des Vorjahres zwar nicht ganz erreichen, aber die Zahlen machen deutlich, dass die solide Arbeit und ausreichende Auslastung der Mitarbeiter sich in Erfolg ausdrücken«, zog Pauli Bilanz. Der Verein hatte Ende 2004 1021 Mitglieder. Den landwirtschaftlichen Betrieben stehen elf hauptberufliche Betriebshelfer und sieben hauptberufliche Landfrauvertreterinnen sowie 20 vermittelbare Betriebshelfer und zehn vermittelbare Haushaltshilfen zur Verfügung. 2004 leisteten sie insgesamt 312 Einsätze. Die Betriebshelfer und Landfrauvertreterinnen leisteten 22 943,5 Einsatzstunden, die vermittelten Betriebshelfer und Haushaltshilfen 10 579,75 Stunden.
Pauli betonte: »Aufgrund der ständig steigenden Technisierung und Modernisierung benötigen unsere Einsatzbetriebe immer mehr Spezialisten, die in der Lage sind, die Betriebsleiter zu vertreten. Damit steigen die Anforderungen an die Betriebshelfer.« In diesem Zusammenhang empfiehlt Pauli den Mitgliedsbetrieben, sich rechtzeitig mit der Ausfallsituation auseinander zu setzen und ein »Notfallbuch« bereit zu halten, in dem wichtige Daten und Ansprechpartner zu finden sind.
Willi Pauli machte deutlich, dass die BHD-Sozialstation »Ambulantes Pflegezentrum« allen Familien zur Verfügung steht: »Immer mehr Landfrauen sind nicht über die landwirtschaftlichen Sozialversicherungsträger versichert, doch das Pflegezentrum hat Verträge mit allen Kranken- und Pflegekassen.«
Eine Lanze für eine enge Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft und Bezirksregierung brach Regierungspräsidentin Marianne Thomann-Stahl, die als Gastreferentin der Einladung des BHD nach Wewelsburg gefolgt war. Sie ließ keinen Zweifel daran aufkommen, dass dringend für Nachbesserungen im Bereich der Landwirtschaft gesorgt werden müsse. »Wir werden unseren Einfluss für Reformen gelten machen, denn die Landwirtschaft ist kein Folkloreverein«, so die Regierungspräsidentin. Unmissverständlich machte sie deutlich, dass es die Landwirte sind, die für eine sauber produzierte Lebensmittelversorgung der Bevölkerung Sorge tragen und zudem einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Kulturlandschaft leisten.
Wichtig sei es dabei, dass sich die Unternehmen, von denen es derzeit in Nordrhein-Westfalen noch etwa 50 000 gibt, den geänderten Strukturen anpassen. In Sachen Naturschutz, wo Landwirtschaft und Bezirksregierung des öfteren unterschiedlicher Ansicht sind, setze man von Detmolder Seite besonders auf die Eigenverantwortung jedes Einzelnen.
Beifall von den Landwirten erhielt die Politikerin auch für ihre Meinung zum Thema Ausgleichsfläche: »Es kann nicht sein, dass, wenn im Ruhrgebiet gebaut wird, wir im Paderborner Land Ausgleichsfläche zur Verfügung stellen müssen.« Besserung soll durch den neuen Gebietsentwicklungsplan geschaffen werden. Anerkennung fanden auch ihre Aussagen zum Thema Naturpark Egge: »Wenn die Region sich nicht einig ist, wird das nichts.«

Artikel vom 29.10.2005